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RNZ: Außenseiter - Kommentar der Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) zu Guido Westerwelle.

Heidelberg (ots)

Es gibt eine Geschichte über Guido Westerwelle:
Als Jugendlicher auf dem Schulhof soll er immer ein Außenseiter 
gewesen sein. Vielleicht erklärt eine solche frühe "Grenzerfahrung" 
diese Überspitztheit, die der Politiker Westerwelle heute zeigt. Er 
ist einer, der immer um Aufmerksamkeit kämpfen musste. Mit der 
Politik hat er dafür einen Weg gefunden - und reagiert nun erst mit 
schrillen Tönen und dann trotzig. Weil ihm das einzige Thema der 
"Marke FDP" - die Steuersenkung - abhanden zu kommen droht, und weil 
er weder von seiner Chefin Merkel, noch von der Mehrheit der Wähler 
geliebt wird. Und das, obwohl er doch alles erreicht hat, was man als
Chef einer Minderheitenpartei erreichen kann: Außenminister, 
Parteichef, Vize-Kanzler.
Skurril dabei ist, dass der Liebesentzug nichts aussagen muss über 
den Erfolg seiner Partei. Mit seiner viel zu schrillen 
Hartz-IV-Polemik polarisiert Westerwelle zwar, stößt aber inhaltlich 
vor allem bei den FDP-Wählern auf breite Zustimmung. Das könnte sich 
bei der NRW-Wahl im Mai auszahlen. Sollte es Westerwelle gelingen, 
Schwarz-Gelb an Rhein und Ruhr zu halten, wird sein Ego noch etwas 
mehr anschwellen. Dann hätte er es mal wieder allen gezeigt! Wenn 
nicht, dürfte ihn Merkel, die verbale Kraftmeier um sich ohnehin 
nicht duldet, dort stehen lassen, wo er früher auf dem Schulhof auch 
stand: im Abseits.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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