Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rhein-Neckar-Zeitung mehr verpassen.

Rhein-Neckar-Zeitung

RNZ: Es schillt

Heidelberg (ots)

Die Rhein-Neckar-Zeitung kommentiert die Debatte über Thilo Sarrazin:

"Bis zu 18 Prozent würden die "Sarrazin-Partei" wählen - wenn es sie denn gäbe. Dieses Umfrageergebnis ist zwar sehr hypothetisch, aber wenig überraschend. 18 Prozent - das entspricht fast genau dem Anteil, den vor neun Jahren die Schill-Partei in Hamburg erhalten hat. Dass die sich damals, kaum auf der Regierungsbank angekommen, selbst zerlegte, ist kein Trost. Das Potential, einem Advokaten des "harten Durchgreifens" mit tendenziell fremdenfeindlichem Einschlag zu folgen, ist da. Einem, der mit markigen Worten einen anderen Kurs als die "Etablierten" verspricht. Warum sollte das in Deutschland anders sein als in Frankreich, in Holland, in Polen, in Österreich, in Dänemark? Gerade die Volksparteien tun sich keinen Gefallen damit, Sarrazin zum politischen Gottseibeiuns zu stilisieren. In der Rolle gefällt er sich nur - sein neuester verbaler Fehlgriff vom "Schauprozess" beweist das wieder. Geschickt treibt er selbst den Bundespräsidenten vor sich her, der sich mit einer überflüssigen Wortmeldung eingemischt und festgelegt hatte. 30 Prozent Nichtwähler, Tendenz steigend, sind kein Zufall. Die wachsende Zahl von ablehnenden Bürgerentscheiden auch nicht. Wenn sich viele Menschen in ihren Bedürfnissen und Sorgen nicht mehr wahrgenommen fühlen, hilft es nicht, die Augen zu schließen. So hat es mit der gescheiterten Integration auch angefangen."

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rhein-Neckar-Zeitung
Weitere Storys: Rhein-Neckar-Zeitung
  • 02.09.2010 – 18:02

    RNZ: Entsorgung

    Heidelberg (ots) - Von Manfred Fritz Thilo Sarrazin ist kein Märtyrer, der seinen Rauswurf suchte, um darauf eine Alterskarriere als Parteigründer zu bauen. Aber ein streitbarer Überzeugungstäter ist er immer gewesen. Und bleibt es: Mit der Verweigerung seines Rücktritts führt er die Bundesbank vollends als weisungsabhängig vor. Jetzt muss sie ihn mit juristischer Brechstange aus dem Vorstand entfernen. Fast die gesamte politische Klasse will das Ärgernis entsorgt ...

  • 31.08.2010 – 20:19

    RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) zur Familienstudie.

    Heidelberg (ots) - Familie & Beruf Von Daniel Holl Geld löst nicht alle Probleme. Da hat Familienministerin Kristina Schröder recht. Es gilt aber auch umgekehrt: Ohne Geld entstehen Probleme. Sie fangen an, wo ein klassischer Ernährer alleine die Familie nicht mehr durchbringen kann. Sie kulminieren, wo sich Geringverdiener mit Zweit- und Drittjobs zu Dumpinglöhnen über Wasser halten - da kommen die Kinder ...