RNZ: Im Schatten - Kommentar zu Rösler/FDP
Heidelberg (ots)
Von Christian Altmeier
Es hätte der jüngsten Provokation von Wolfgang Kubicki gar nicht mehr bedurft. Selbst wenn der neue Held der Liberalen dazu bereit gewesen wäre, sich neben dem Parteivorsitzenden in Berlin zu präsentieren, hätte sein Erfolg nicht auf Rösler abgestrahlt. Zu deutlich hatte sich der Schleswig-Holsteiner im Wahlkampf zuvor von der Bundespartei und ihrem Chef abgegrenzt - ähnlich, wie dies Christian Lindner in Nordrhein-Westfalen tut. Rösler wird daher auch nicht davon profitieren können, wenn den Liberalen der Wiedereinzug in den Landtag des bevölkerungsreichsten Bundeslandes gelingen sollte. Indem er ausdrücklich die "authentischen Persönlichkeiten" Kubicki und Lindner lobte, machte er sogar noch selbst darauf aufmerksam, was ihm am meisten fehlt: Kampfeslust und Charisma. Auch strategisch steht der nette Herr Rösler auf verlorenem Posten. Denn er hält unbeirrt an der Festlegung auf schwarz-gelbe Bündnisse fest - die derzeit aber keine realistische Machtoption darstellen. Seine möglichen Nachfolger als Parteichef - Lindner und der Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle - zeigen sich hier flexibler und könnten der FDP damit auch eine größere Unabhängigkeit gegenüber der Kanzlerin verschaffen.
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