RNZ: "Hochgespielt" - Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) zu Schwarz-Grün
Heidelberg (ots)
"Gefährlich sind schwarz-grüne Überlegungen vor allem innerhalb der Partei. Hier dominieren Grüne, die sich der linken Stammwählerschaft eng verbunden fühlen. Wer sich da ohne Not der Union öffnet, wird abgestraft. Doch selbst vor diesem Hintergrund: Wenn man nur als Regierungspartei Projekte umsetzen kann - wer würde den "falschen" Partner verübeln? Das Thema darf nur jetzt nicht höher gehängt werden, als es ist. "Ausschließeritis" wäre der ganz falsche Weg."
Von Sören S. Sgries
Auf den Grünen lastet der Druck ihres Erfolgs: Gute Umfragewerte, zahlreiche Wahlerfolge - da kann es sich die Partei leisten, die Koalitionsdebatte so hoch zu spielen. Doch nüchtern betrachtet: Einen wirklichen Grund für die aufgeregten Gedankenspielchen gibt es nicht. Reicht es im September für eine Koalition mit der SPD, wird niemand ein rot-grünes Bündnis in Frage stellen. Inhalte, gemeinsame Regierungserfahrung - es passt einfach. Und wenn es dafür nicht reicht? Dann müssen sämtliche Bündnisoptionen geprüft werden - auch mit der Union. Nicht umsonst möchte sich jemand wie der Tübinger OB Boris Palmer diese Möglichkeit offen halten: Gerade die Südwest-Grünen profitieren bereits von konservativeren, oft städtischen Wählerschichten. Gefährlich sind schwarz-grüne Überlegungen vor allem innerhalb der Partei. Hier dominieren Grüne, die sich der linken Stammwählerschaft eng verbunden fühlen. Wer sich da ohne Not der Union öffnet, wird abgestraft. Doch selbst vor diesem Hintergrund: Wenn man nur als Regierungspartei Projekte umsetzen kann - wer würde den "falschen" Partner verübeln? Das Thema darf nur jetzt nicht höher gehängt werden, als es ist. "Ausschließeritis" wäre der ganz falsche Weg.
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011
Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell