RNZ: Wulff hatte keine andere Wahl - er musste zurücktreten
Heidelberg (ots)
Der Fall des Christian Wulff lässt am Ende monatelanger staatsanwaltlicher Ermittlungen zwei Lesarten zu: Da wurde einer von "den Medien" wegen einer möglichen marginalen Verfehlung aus dem Amt gejagt und angesichts der sehr konstruierten Anklage: auch noch zu Unrecht. Denn, dass ein Bundespräsident für 719,40 Euro käuflich sein soll, das behaupten wohl nicht einmal die erbittertsten Gegner des CDU-Politikers. Ja, selbst der Bobbycar eines Autohauses für Wulffs Kinder galt zwischendurch als Bestechungsware - kleinlicher geht's nimmer. Auf der anderen Seite trat durch die unangenehmen Enthüllungen eine Politikerpersönlichkeit ins Scheinwerferlicht der Berichterstattung, die so gar nichts dabei fand, sich einladen zu lassen zu Urlauben und Reisen, der sich von einem guten Freund, beziehungsweise dessen Frau Geld für den Hauskauf lieh und dies offensichtlich vor dem niedersächsischen Landtag verschleiern wollte, als er danach gefragt wurde. Das war alles nicht strafbar. Aber je mehr man über die Person Christian Wulff erfuhr, desto weniger hatte man das Gefühl, der Mann sei die Idealbesetzung als oberster Repräsentant des deutschen Staates. Wulff musste genau deshalb zurücktreten - auch wenn er selbst das nie einsah.
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