RNZ: Nicht ausruhen - Kommentar zum OECD-Bildungsbericht
Heidelberg (ots)
Seit dem Pisa-Schock vor 17 Jahren hat Deutschland einiges richtig gemacht. Die Investitionen in Bildung sind gestiegen, Lehrpläne wurden überarbeitet und - vielleicht der wichtigste Punkt - es rückte auch die unterschätzte Bedeutung der frühkindlichen Bildung ins Bewusstsein der Politik. Der immens gestiegene Anteil der Unter-Dreijährigen, die eine Kita besuchen, ist der Beleg dafür, dass sich hier viel getan hat. Aber zur Wahrheit gehört auch: Diejenigen, die Förderung am nötigsten hätten, erreicht das Angebot oft nicht. Meist sind es eben doch die Sprösslinge der besser ausgebildeten Mütter, die in den Genuss von vorschulischer Bildung kommen. Die Forderung nach einer Kita-Pflicht ist da schnell bei der Hand, wäre aber vermutlich rechtlich und emotional nicht durchsetzbar. Zumal das dem zweiten Schritt vor dem ersten gleich käme. Denn trotz aller Fortschritte gibt es weiterhin viel zu wenige Kita-Plätze, noch dazu mit sehr unterschiedlicher Qualität. Bevor man Eltern mit Zwang kommt, muss sich daran etwas ändern. Überlegungen für eine einheitliche akademische Ausbildung von Erziehern sind ein Schritt in die richtige Richtung. Qualität ist eben ein Werbeträger an sich. Und von einer hervorragenden Kita in der Nachbarschaft lassen sich auch bildungsferne Eltern leichter überzeugen.
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