Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) zu Grüne/Kretschmann
Heidelberg (ots)
Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) kommentiert die Folgen des Grünen-Ergebnisses bei der Bundestagswahl für den Südwesten:
"Für Winfried Kretschmann scheint es ein Leichtes zu sein, das grüne Bundesergebnis von der bevorstehenden Landtagswahl zu entkoppeln. Erstens entspricht es seiner Lebenserfahrung, dass zwischen Odenwald und Bodensee letztlich doch etwas andere politische Realitäten gelten als im Rest der Republik. So gute Ergebnisse wie in Baden-Württemberg holte die Ökopartei andernorts nicht einmal annähernd. Und zweitens: Letztlich muss es ihn ja auch nicht mehr groß sorgen. Sein Ruhestand 2026 ist beschlossene Sache, jetzt sind andere dran.
Doch wie sieht's bei seinem Möchtegern-Erben Cem Özdemir aus? Man darf vermuten: Das große Zittern hat die grüne Wahlkampfzentrale in Stuttgart erfasst. Robert Habecks Niederlage ist schließlich ein herber Dämpfer für den Realo-Kurs. Niemanden verschrecken, um die Mitte werben, "Volkspartei" sein wollen: So hielt sich Kretschmann 15 Jahre an der Landesspitze. Aber kann Özdemir wirklich so weitermachen? Nach diesem enttäuschenden Habeck-Wahlkampf? Zumal unklar ist, welche Töne künftig aus Berlin, aus Partei und Bundestagsfraktion, kommen werden. Sollten sie wieder radikaler, linker ausfallen, wäre das für eine Oppositionspartei kein Problem. Wohl aber für die "Mission Titelverteidigung" im Südwesten."
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011
Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell