Kölner Stadt-Anzeiger: Adenauer: Merkel fehlt im Unternehmerbild Differenzierung zwischen Manager und Unternehmer
Köln (ots)
In der Debatte um Managergehälter wirft Dr. Patrick Adenauer, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer (ASU), Bundeskanzlerin Merkel vor, dass ihr im Unternehmerbild eine klare Differenzierung zwischen Manager und Unternehmer fehle. Die modische pauschale Managerschelte sei dazu angetan, auch echtes Unternehmertum in Mitleidenschaft zu ziehen, sagt Adenauer in einem Beitrag im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstagausgabe). Was einzig skandalös ist, dass grandioser Misserfolg in einzelnen Fällen mit Millionen Euro Abfindungen belohnt wird. Dies spricht für schamlose Selbstbedienung, so Adenauer. Familien- und Eigentümerunternehmer dagegen hafteten mit ihrem gesamten Vermögen für ihr Unternehmen. In der Regel reinvestieren sie ihre Gewinne, um die Eigenkapitalausstattung zu verbessern und das langfristige Überleben ihrer Unternehmen zu sichern, wovon dann auch die Mitarbeiter und deren Familien profitieren. Die große Mehrheit der etwa vier Millionen Unternehmer in Deutsch-land sind solche Familien- und Eigentümerunternehmer. Adenauer tritt für mehr Wahrhaftigkeit in der Managerdiskussion ein und greift die Politik an: Ich gehe darüber hinweg, dass sie sich regelmäßig (erfolgsunabhängig)ihre Diäten erhöhen. Ich will auch nicht auf die zunehmende Staatsfinanzierung der Parteien eingehen, auch dies eine Variante der Selbstbedienung. Aber was soll man dazu sagen, dass die Politik in den siebziger Jahren siebzig Milliarden, heute sageund schreibe 550 Milliarden Euro Steuern eingenommen hat bzw. einnimmt und sich trotzdem in nie gekanntem Maße verschuldet hat: 1,5 Billionen Euro plus Rentenverbindlichkeiten, insgesamt etwa fünf bis sieben Billionen Euro. Sie nimmt ständig mehr ein, während die sonstigen Einkommen der Bürger eher stagnieren oder zurückgehen. Die Politikmanager gehen rigoros gegen Steuerhinterziehung vor - gleichzeitig erlauben sie sich eine Steuerverschwendung, die vollkommen folgenlos bleibt.
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