Kölner Stadt-Anzeiger: Kujat für Erhöhung der Obergrenze des deutschen Isaf-Mandats
Köln (ots)
Der frühere Generalinspekteur und Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, Harald Kujat, hat sich für eine Erhöhung der Obergrenze des deutschen Isaf-Mandats ausgesprochen. "Ich würde das begrüßen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). "Wenn man das richtig gestaltet, dann kann man auch unsere Alliierten zufrieden stellen. Es dürfen keine Vorbehalte dabei sein. Der Isaf-Kommandeur muss in der Lage sein, auf diese Truppe zurück zu greifen - in Notfällen auch für den Süden. Das darf nicht nur eine Floskel sein. Wir müssen durch Aufhebung von Vorbehalten zeigen, dass wir das ernst meinen." Kujat erklärte weiter: "Die Deutschen werden sich bewegen müssen - auch in Richtung Süden. Der Kelch geht nicht an uns vorbei. Auch wenn unsere Alliierten im Ton etwas moderater geworden sind: In der Sache hat sich nichts geändert." Allerdings könne die Bundeswehr nicht sofort nach Südafghanistan gehen. Es fehle ihr noch die dafür nötige Ausrüstung. Grundsätzlich betonte der ehemalige Generalinspekteur gegenüber der Zeitung aus Köln: "Ich bin der Meinung, dass Deutschland seiner Rolle im Bündnis gerecht werden muss. Wir sind kein kleines, sondern ein relativ großes Land. Wir wollen politisch Einfluss nehmen. Das muss man unterfüttern. Unsere Bevölkerung ist klüger, als die Politiker glauben. Wir müssen jetzt anfangen, ihr die Wahrheit zu sagen und uns nicht verstecken hinter irgendwelchen Floskeln wie Stabilisierung. Wenn man das tut, werden wir auch eine breitere Unterstützung kriegen. Man kann eine größere Akzeptanz herstellen, als das jetzt der Fall ist. Es wird immer Kritik geben. Aber Politiker sind dazu da, Kritik einzustecken und gegen den Mainstream zu argumentieren." Ein Scheitern der Nato in Afghanistan "wäre ein enormer Rückschlag für viele Jahre", so Kujat.
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