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Kölner Stadt-Anzeiger: Union will keine bessere Entschädigung für homosexuelle Terroropfer und deren Angehörige Heftiger Streit um gesetzliche Regelung - CDU/CSU fürchtet um Vorrangstellung der Ehe

Köln (ots)

Um die Entschädigung homosexueller Terroropfer ist
ein heftiger politischer Streit entbrannt. SPD-Politiker, aber auch 
Grüne und FDP werfen der Union vor, eine Reform zu blockieren, mit 
der Opfer terroristischer Gewalttaten im In- und Ausland sowie deren 
Ange-hörige besser entschädigt werden sollen. Konfliktpunkt ist die 
Aufnahme eingetragener Lebenspartnerschaften von Homosexuellen in das
Opferentschädigungsgesetz (OEG). Die CDU/CSU lehnen das ab. "Wir 
wollen keine weiter gehende Gleichstellung der Lebenspartnerschaft 
mit der Ehe zwischen Mann und Frau", sagte Unionsfraktionsvize 
Wolfgang Bosbach dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). Im 
Koalitionsvertrag sei vereinbart worden, dass es ein ei-genes 
"Lebenspartnerschaftsergänzungsgesetz" mit weitergehenden 
Gleich-stellungsregeln nicht geben werde. Die SPD versuche nun aber, 
in Einzelgesetzen die Rechte homosexueller Lebenspartnerschaften 
denen der Ehe anzugleichen. "Wenn wir beim Opferschutz nachgeben, 
kommt als nächstes das öffentliche Dienstrecht dran", sagte Bosbach 
der Zeitung.
Der SPD-Parlamentarier Anton Schaaf sprach von einer Blockade der 
Union "aus rein ideologischen Gründen zulasten der Opfer". Scharfe 
Kritik übten auch FDP und Grüne. "Es darf keine Opfer zweiter Klasse 
geben", sagte FDP-Fraktions-geschäftsführer Jörg van Essen und sprach
von einem "Schlag ins Gesicht der Opfer". Der sozial-politische 
Sprecher der Grünen, Markus Kurth, nannte die Position der Union 
"völlig irrational". CDU und CSU sollten ihre Haltung an der 
Lebenswirklichkeit ausrichten. "Es handelt sich bei den Gewalt- und 
Anschlags-opfern, die der Entwurf besser stellen will, um eine 
erfreulicherweise sehr kleine Personengruppe, von der wiederum nur 
ein Bruchteil in eingetragenen Partner-schaften lebt", so Kurth.
Am 18. Januar hatten sich Union, SPD, FDP und Grüne unter 
Feder-führung des Bundessozialministeriums auf einen gemeinsamen 
Gesetz-entwurf verständigt und ihn in die Ressortabstimmung gegeben. 
Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) wies den Entwurf im Februar 
aber zurück - unter Hinweis auf die zuvor einvernehmlich 
be-schlossene Aufnahme der eingetragenen Lebenspartnerschaften 
zwischen Homosexuellen.

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Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
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