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Kölner Stadt-Anzeiger: Früherer Chefstratege der Bundeswehr wirft der Nato Orientierungslosigkeit und Dialogunfähigkeit vor

Köln (ots)

Der frühere Chef des Planungsstabs der Bundeswehr,
Vizeadmiral a.D. Ulrich Weisser, hat der Nato Orientierungslosigkeit 
und - daraus folgend - die Unfähigkeit zum Dialog mit Russland 
vorgeworfen. "Es gibt keine einvernehmlich definierten politischen 
und strategischen Ziele und keine daraus abgeleiteten Prioritäten", 
schreibt der Ex-Chefstratege der Bundeswehr im "Kölner 
Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). Weisser führt dies auf die 
inneren Widersprüche im Bündnis zurück, speziell was das Verhältnis 
zu Russland betrifft. "Die neuen Mitglieder in Mittel- und Osteuropa 
definieren ihre Sicherheit aus historischen Gründen eher gegen 
Russland und setzen dabei auf die USA. Westeuropa hingegen plädiert 
für eine weit reichende Partnerschaft mit Russland und folgt der 
Doktrin, dass es europäische Sicherheit nur mit Russland und nicht 
gegen Russland gibt."
Weisser fordert eine baldige "konstruktive Antwort" des westlichen 
Verteidigungsbündnisses auf die Vorschläge des russischen Präsidenten
Dmitri Medwedew mit Blick auf ein künftiges gemeinsames 
"Sicherheitsarrangement". Dies sei essenziell, weil "die 
Herausforderungen für Europas Sicherheit - gerade im Mittleren Osten 
- nur von Amerika, Europa und Russland gemeinsam gemeistert werden 
könnten". Ein gesamteuropäischer Gipfel könnte nach Weissers Ansicht 
den Start für die Ausarbeitung eines solchen Vertrages bilden. 
Allerdings gebe es keinen Dialog der Nato mit Russland. "Die Nato 
muss aber wohl zunächst die intern strittigen Fragen klären, um 
überhaupt dialogfähig zu werden", so Weisser.

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