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Kölner Stadt-Anzeiger: Laumann: CDU muss programmatische Konsequenzen aus der Finanzkrise ziehen

Köln (ots)

Der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen
Arbeitnehmerschaft (CDA), Karl-Josef Laumann, hat die CDU 
aufgefordert, aus der Finanzkrise programmatische Konsequenzen zu 
ziehen. "Es wird jetzt sehr darauf ankommen, welche Konsequenzen die 
CDU programmatisch zieht und welche ordnungspolitische Rolle wir dem 
Staat geben wollen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" 
(Mittwoch-Ausgabe) auf die Frage, ob die Finanzkrise Folgen für die 
Bundestagswahl haben werde. "Der Markt muss eine Ordnung haben. Und 
Markt ohne Ethik kann nicht funktionieren. Ich glaube, die 
Bundeskanzlerin hat das erkannt. Darin liegt eine Chance für die CDU,
die mit der sozialen Marktwirtschaft geschichtlich sehr viel zu tun 
hat. Aber soziale Marktwirtschaft kann man nicht in Form einer 
besseren FDP gestalten. Das geht nur mit einem Ordnungsrahmen, wie 
wir ihn in den 50er-, 60er-, 70er- und 80er Jahren vertreten haben. 
Man muss vom Geist von Leipzig Abschied nehmen.Der rheinische 
Kapitalismus ist auch heute eine gute Antwort."
Laumann, der auch nordrhein-westfälischer Arbeitsminister ist, 
erklärte weiter: "Meine größte Sorge ist, dass diese Finanzkrise auf 
den Arbeitsmarkt durchschlägt und wir Arbeitsplätze verlieren. Und 
hieran hängt die Existenz von vielen Familien. Die Menschen brauchen 
Arbeitsplätze, von deren Lohn sie leben können. Die Finanzmärkte zu 
stabilisieren, das ist für mich ,Politik für kleine Leute'. 
Gleichzeitig wird für mich wieder deutlich, dass gesetzliche 
Sozialversicherungen nichts Altmodisches oder Unrentables sind, 
sondern etwas sehr Stabiles auch in einer globalisierten Welt, da sie
unabhängig von Kapitalmärkten agieren." Der CDU-Politiker hofft, die 
Finanzkrise werde "auch die politische Kultur verändern, unter der 
Sozialpolitiker wie ich zuletzt gelitten haben, weil wir auf den 
solidarischen Sozialstaat statt auf Kapitalmärkte gesetzt haben. Die 
CDA wurde teilweise behandelt, als sei sie von gestern." Nun werde 
klar, dass in der Wirtschaft "einige unterwegs waren, die vor lauter 
Geldgier jede Ethik verloren haben".

Pressekontakt:

Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de

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