Kölner Stadt-Anzeiger: Kelek für Weiterführung der Deutschen Islamkonferenz ohne die organisierten Muslimverbände
Köln (ots)
Köln - Die Soziologin Necla Kelek hat sich für eine Weiterführung der Deutschen Islamkonferenz ohne die organisierten Muslimverbände ausgesprochen. "Die Konferenz war letztendlich erfolgreich", sagte sie dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). "Denn es war einmalig, dass Muslime unterschiedlicher Auffassung und der Staat an einem Tisch saßen, um über das muslimische Leben zu sprechen." Allerdings habe sich gezeigt, "dass man mit den organisierten Islamverbänden keinen Dialog führen kann, weil sie verschlossen sind, weil sie nur gekommen sind, um ihr Recht abzuholen, nämlich ihr Recht auf Körperschaft des öffentlichen Rechts, und weil sie einen politischen Islam im Hinterkopf haben". Kelek, die der Konferenz selbst angehört, rät deshalb "dringend, dass wir einen Sachverständigenrat mit reformfreudigen Theologen gründen, mit dem man arbeiten kann. Das geht nicht mit Verbänden, die von ihrer Herkunftskultur und ihren Herkunftsländern abhängig sind. Die Mehrheit der Muslime will keinen politischen Islam." Bekir Alboga von der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religionen (DITIB) bewertete die Konferenz gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" mit den Worten: "Ein guter Schritt nach vorn ist getan. Wir haben damit angefangen, ein partnerschaftliches Verhältnis aufzubauen. Das ist wichtig. Wir wissen jetzt, wo wir stehen und was zu tun ist." Man werde sich fortan noch entschiedener dafür einsetzen, dass islamischer Religionsunterricht in deutscher Sprache eingeführt wird, und sich noch konstruktiver darum bemühen, die Voraussetzungen für die Anerkennung als Religionsgemeinschaft zu erfüllen.
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