Kölner Stadt-Anzeiger: Hans-Olaf Henkel: Ackermann-Einladung ins Kanzleramt gängige Praxis
Köln (ots)
Köln - Nach Angaben des früheren BDI-Präsidenten Hans-Olaf Henkel
sind Einladungen ins Kanzleramt wie jene an Deutsche Bank-Chef Josef
Ackermann gängige Praxis. "Diese Praxis, verdiente Menschen einzuladen,
haben nach meiner Wahrnehmung alle Bundeskanzler wahrgenommen - und
übrigens auch alle Bundespräsidenten", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Mittwoch-Ausgabe). "Wie oft war ich mit anderen Gewerkschaftsführern
und Verbandsoberen bei Helmut Kohl und Gerhard Schröder! Und natürlich
gab's da was zu essen. Das waren alles Treffen, die einen gewissen
Zweck hatten, nämlich dem Bundeskanzler Informationen zu geben und
von ihm welche zu bekommen sowie die Kontrahenten einander näher zu
bringen. Bei Gerhard Schröder gab's Rotwein, bei Helmut Kohl gab's
Pfälzer Wein. Niemand hat sich bestochen gefühlt. Und niemand hat das
nur als gesellschaftliches Ereignis und nicht auch als berufliche
Veranstaltung empfunden." Henkel erklärte weiter: "Zu meinen 60. Geburtstag
kam damals fast das ganze Kabinett. Da gab's auch was zu essen. Die
Beiträge an den BDI sind steuerlich absetzbar und werden also letzten
Endes vom Steuerzahler getragen." Er könne die Kritik an der Einladung
"nur als böswillige Retourkutsche für die Dienstwagen-Affäre von Frau
Schmidt sehen. Es ist nicht nur das Recht, es ist die Pflicht eines Bundeskanzlers,
sich mit Vertretern des öffentlichen Lebens zu treffen. Da kann ein
Geburtstag der Anlass sein - oder auch der Nobelpreis eines linken
Schriftstellers." Für Merkel seien derlei Termine im Übrigen kein
Vergnügen, sondern Arbeit. "Sie hätte auch bei ihrem Ehemann zu Hause
sein und sich einen schönen Abend machen können." Henkel amtierte von 1995 bis 2000 als Chef des BDI.
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