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Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST Mittwochmorgen 01.00 Vorab Kölner Stadt-Anzeiger: SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: "Pflegebewertung ist irreführend" - Kritik auch vom Medizinischen Rheinland-Pfalz

Köln (ots)

Köln - Kurz vor Bekanntgabe der ersten bundesweiten
Daten über die Qualität von Pflegeheimen an diesem Donnerstag in 
Berlin wird Kritik am Benotungssystem der Einrichtungen laut. "Die 
Bewertungen führen die Menschen in die Irre, weil gute Einrichtungen 
wegen lässlicher Mängel schlechte Noten und nicht empfehlenswerte 
Einrichtungen wegen unwichtiger Schönheitsfehler gute Noten erhalten 
können", sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach dem "Kölner 
Stadt-Anzeiger" (Mittwochs-Ausgabe). So könnten essenzielle 
Unzulänglichkeiten in der Ernährung und der medizinischen Versorgung 
durch gute Noten für die Teilnahme des Personals an 
Erste-Hilfe-Kursen und den gut lesbaren Aushang des Wochenspeiseplans
ausgeglichen werden: "Vorher hatten wir kein Benotungssystem, jetzt 
haben wir ein irreführendes". Der Medizinische Dienst der 
Krankenkassen (MDK) Rheinland-Pfalz übt Kritik am Zustandekommen der 
Einzelnoten. MDK-Geschäftsführer Gundo Zieres nannte im Gespräch mit 
der Zeitung ein Beispiel: "Wenn die Medikamentenversorgung bei acht 
von zehn Patienten gut ist, gibt es dafür acht mal die 
Höchstpunktzahl zehn. Die restlichen zwei Patienten sterben wegen 
mangelhafter Medikation, dafür gibt es zwei mal null Punkte. 80 
Punkte ergeben in der Gesamtnote Medikamentenversorgung eine glatte 
Zwei , ohne dass der Verbraucher etwas von den Mängeln erfährt." 
Lauterbach und Zieres schlugen die Einführung einiger weniger 
KO-Kriterien vor: Versagt eine Einrichtung bei den wirklich wichtigen
Versorgungsleistungen, muss die Note entsprechendausfallen. Zieres: 
"Wenn beim Auto die Bremse kaputt ist, nützt mit das blank polierte 
Rücklicht gar nichts."

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Kölner Stadt-Anzeiger
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Telefon: +49 (0221)224 2444
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