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Kölner Stadt-Anzeiger: Krankenkassen erwarten für 2010 Zusatzbeiträge Bürokratie kostet eine Milliarde Euro

Köln (ots)

Die große Mehrzahl der gesetzlich Krankenversicherten
wird im Verlauf des kommenden Jahres Zusatzbeiträge zahlen müssen. 
Zwar wollen die Kassen trotz eines voraussichtlichen Defizits von 
vier Milliarden Euro für 2010 zum 1. Januar auf Zusatzbeiträge 
verzichten, wie eine Umfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger" 
(Freitags-Ausgabe) unter allen großen Kassen und dem Bundesverband 
der Betriebskrankenkassen (BKK) ergab. In den Folge-Monaten seien 
Zusatzbeiträge auf breiter Front aber "durchaus wahrscheinlich", 
sagte die Sprecherin des BKK-Sprecherin Christine Richter der 
Zeitung. Auch nach Ansicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl 
Lauterbach ist damit zu rechnen, "dass sehr viele Kassen in den 
kommenden Monaten ein akutes Finanzproblem bekommen und dann 
Zusatzbeiträge erheben müssen".
Dabei fielen immense Bürokratiekosten für die Einrichtung und Pflege 
von Einzelkonten für jeden der über 50 Millionen Beitragszahler an. 
Zudem müssten Zahlungsüberweisungen und Mahnbescheide verschickt 
werden. "Ein beträchtlicher Teil der zusätzlichen Einnahmen wird von 
der Bürokratie gleich wieder aufgefressen", sagte ein Sprecher der 
Barmer Ersatzkasse, die zum Jahreswechsel mit der Gmünder Ersatzkasse
fusioniert. Addiert mit den Kosten für eine Einkommenserhebung, die 
bei Zusatzbeiträgen über acht Euro monatlich nötig wird, könnten sich
die Verwaltungskosten auf bis zu eine Milliarde Euro belaufen, sagte 
Richter.

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