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Kölner Stadt-Anzeiger: Brasilianischer Bischof plädiert für pastorale Verantwortung der Laien - Luiz Flavio Cappio: "Wo Laien in den Vordergrund rücken, können wir von kirchlichem Fortschritt sprechen"

Köln (ots)

Der brasilianische Bischof Luiz Flavio Cappio hat sich für den verstärkten Einsatz von Laien im kirchlichen Dienst ausgesprochen. "Wir zählen auf die kompetente Mit-wirkung der Laien, speziell der Frauen, und wir geben ihnen dafür auch die entspre-chende Autorität," sagte der 64-Jährige dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Dadurch habe sich das kirchliche Leben sehr gut entwickelt. "Ich möchte fast sagen: Überall, wo die Laien als Protagonisten in den Vordergrund rücken, können wir von kirchlichem Fortschritt sprechen", so Cappio weiter. "Vielleicht ist das ja eine Erfahrung, mit der wir unsere Schwesterkirchen in Europa bereichern können." Der Franziskaner, der seit 1997 Bischof ist, bezeichnete den Befreiungstheologen Le-onardo Boff als Lehrer, Freund und wichtigen Berater. In einer von Armut und Umwelt-schäden belasteten Region könne er selbst gar nicht anders, als die sozialen Nöte der Menschen anzuprangern. Jeder, der als Bischof in seiner Diözese tätig würde, würde sein Handeln an der Realität der Menschen ausrichten, meinte Cappio. "Der Heilige Geist spricht sehr viel stärker durch die Menschen als durch das Kirchenrecht." Polizeischutz wegen seines Kampfs gegen die Drogenkartelle habe er abgelehnt, sagte Cappio. "Ich würde den Kontakt zu den Menschen verlieren, wenn ich mich nicht mehr frei unter ihnen bewegen könnte. Das ist mir so wichtig, dass ich dafür auch mein Le-ben aufs Spiel setze." Cappio ist zur Zeit auf Einladung des bischöflichen Hilfswerks Adveniat in Deutsch-land. Im 50. Jahr des Bestehens von Adveniat ist Brasilien "Beispielland" der Weihnachts-Spendenaktion, die am Sonntag in Köln eröffnet wird.

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