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Kölner Stadt-Anzeiger: NSU-Opfer verlangen Aussage von Zschäpe

Köln (ots)

Köln. Der Rechtsanwalt von zwei der zehn Hinterbliebenen-Familien, Mehmet Daimagüler, hat die Hauptangeklagte im bevorstehenden NSU-Prozess, Beate Zschäpe, aufgefordert, ihr Schweigen zu brechen. "Frau Zschäpe hat unendlich viel Leid über Menschen gebracht", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Sie muss sich überlegen, ob sie dieses Leid fortsetzen und verstärken und damit als unbelehrbare Rechtsterroristin in die Geschichte eingehen will." Es sei besser, wenn sie aussage, auch mit Blick auf ihr eigenes Gewissen, fügte Daimagüler hinzu. Dazu kämen rechtliche Erwägungen. Denn derzeit riskiere Zschäpe, nach Verbüßung ihrer Haftstrafe in Sicherungsverwahrung und damit nie mehr frei zu kommen, "weil man dann annehmen müsste, dass von ihr auch nach Verbüßung der Haftstrafe ein Risiko ausginge". Mit einer Aussage als Indiz für eine innere Läuterung würde sie diese Gefahr deutlich senken. Zuvor hatte es Verwirrung um einen Bericht der "Bild"-Zeitung gegeben. Dem Blatt zufolge sagte die mutmaßliche NSU-Terroristin im Juni gegenüber Beamten des Bundeskriminalamtes, dass sie aussagen wolle. Auch habe sie sich unzufrieden gezeigt mit ihren Verteidigern, die das Gegenteil wollten. Diese wiederum betonten am Montag erneut, dass Zschäpe keine Erklärungen abgeben werde.

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