Kölner Stadt-Anzeiger: Winnenden-Angehörige fordert schärferes Waffenrecht auch für Deutschland
Köln (ots)
Die Sprecherin des Aktionsbündnisses Amoklauf Winnenden, Gisela Mayer, hat nach dem Amoklauf von Newtown ein schärferes Waffenrecht auch für Deutschland gefordert. "Das Waffenrecht muss Schutz vor Missbrauch garantieren", sagte sie dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Waffen und Munition müssen konsequent getrennt aufbewahrt werden und nicht in demselben Haushalt. Erst die Kombination macht die Gefahr aus. Wenn das nicht möglich sein sollte, sollten überhaupt keine Waffen in Privathaushalten aufbewahrt werden dürfen." Zwar seien seit der letzten Verschärfung des Waffenrechts unangemeldete Hausbesuche möglich, erklärte die Frau, deren Tochter beim Amoklauf von Winnenden umkam. Aus Mangel an Geld und Personal fänden sie aber nur in 3,8 Prozent der entsprechenden Haushalte statt. Und dennoch gebe es in 30 bis über 50 Prozent der Fälle Beanstandungen. "Das heißt, in diesen Fällen hätte ein problembeladener Junge Zugang zu den Waffen gehabt. Das wiederum bedeutet: Wir müssen dringend an der Aufbewahrung von Waffen in Privathaushalten arbeiten." Mayer mahnte: "Im Grunde genommen müssten alle Eltern dieses Landes sagen: Es geht nicht an, dass wir unsere Kinder in Schulen schicken und damit rechnen müssen, dass wir sie am Mittag nicht wieder abholen können. Eine Gesellschaft kann sich das definitiv nicht leisten."
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