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Kölner Stadt-Anzeiger

Beben an der Spitze des Erzbistums Köln
Generalvikar von Kardinal Woelki bietet Rücktritt an - Vatikan interveniert

Köln (ots)

In der Finanzaufsicht des Erzbistums Köln ist es nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe und ksta.de) zu einer Art Misstrauensvotum gegen den Generalvikar von Kardinal Rainer Woelki, Markus Hofmann, gekommen. Wie die Zeitung unter Berufung auf nicht genannte Quellen berichtet, wurde aus dem Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat sowie dem Vermögensrat massive Kritik an Hofmann laut. Ihm sei vorgeworfen worden, als Verwaltungschef des Erzbistums das Vergaberecht nicht eingehalten oder Fehler bei der Vergabe gemacht zu haben.

Hintergrund sind offenbar die Kosten für Missbrauchsgutachten, Rechts- und Krisenkommunikationsberatung der Bistumsleitung mit Kardinal Woelki. Weihbischof Rolf Steinhäuser, der in der Zeit von Woelkis Beurlaubung durch Papst Franziskus das Erzbistum als Apostolischer Administrator verwaltet, hatte dem Kirchensteuer- und Wirtschaftsart zusammen mit Hofmann am Wochenende detailliert vorgestellt, was der von Woelki angestoßene und verantwortete Aufarbeitungsprozess gekostet hat. Demnach musste das Erzbistum 2,8 Millionen Euro aus einem bischöflichen Sondervermögen aufwenden. Zwei Gutachten, von denen das Erzbistum eines für nicht veröffentlichungsfähig hielt und es deshalb durch ein anderes ersetzen ließ, schlugen mit rund 1,3 Millionen Euro zu Buche. Den größten Einzelposten stellten die Honorare für PR-Beratung in Höhe von fast 820.000 Euro dar.

Während Woelkis Beurlaubung, die am 2. März enden soll, amtiert Hofmann als "Delegat" des Bistumsverwalters Rolf Steinhäuser. Den von Hofmann angebotenen Rücktritt soll der in Kenntnis gesetzte Vatikan aber letztverantwortlich abgelehnt haben. Nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" verhinderte der Präfekt der Bischofskongregation, Marc Ouellet, Hofmanns Rücktritt mit der Begründung, für einen solchen Schritt gebe es keinen Anlass.

In der Folge sollen Hofmanns Aufgaben aber beschränkt werden. So soll er künftig nur noch für pastorale Fragen zuständig sein, aber nicht mehr für die Finanzen. Aus dem Erzbistum war am Dienstagabend keine offizielle Bestätigung für die Darstellung zu erhalten.

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