Kölner Kardinal Woelki gibt neue eidesstattliche Versicherung ab - Erzbischof bekräftigt Aussagen über seinen Kenntnisstand im Missbrauchsfall des früheren "Sternsinger"-Präsidenten Pilz
Köln (ots)
Kardinal Rainer Woelki hat seine Position bekräftigt, vom Missbrauchsfall des früheren "Sternsinger"-Präsidenten Winfried Pilz bis Ende Juni 2022 keine Kenntnis gehabt zu haben. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe) berichtet, gab der Erzbischof in einem laufenden presserechtlichen Streit mit der "Bild"-Zeitung hierzu eine dritte eidesstattliche Versicherung ab. Sie liegt der Zeitung vor. In dem Dokument geht es um eine Täterliste, die die frühere Assistentin des Personalchefs im Erzbistum, Hildegard Dahm, Anfang 2015 für Woelki erstellt hatte. In dem Dokument mit 14 Namen, das Woelki nach Angaben des früheren Interventionsbeauftragten Oliver Vogt erhalten haben soll, ist der Fall Pilz aufgeführt. "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich diese Liste erhalten habe, dass ich diese Liste zur Kenntnis genommen, also angesehen habe", schreibt Woelki jetzt. Somit könne er sich auch nicht daran erinnern, dass er auf dieser Liste den Namen Pilz gesehen habe, schreibt Woelki weiter.
Dahm hatte in einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" im November von der Existenz der Liste berichtet und der Angabe Woelkis widersprochen, dass er erst im Juni 2022 mit dem Fall Pilz befasst worden sei. Nach Dahms Interview leitete die Kölner Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Woelki wegen des Verdachts einer strafbaren Falschaussage ein.
Auch in einem zweiten Fall ermittelt die Behörde gegen Woelki wegen Falschaussage. Hier geht es um Woelkis Kenntnisstand über einen des Missbrauchs verdächtigen Priester, den er 2017 befördert hatte. Ein Verhandlungstermin vor dem Landgericht Köln in dieser Sache fiel in der vorigen Woche wegen Erkrankung einer Richterin aus.
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