Hilfsorganisation "Aktion gegen den Hunger" fordert verstärkten deutschen Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit - "Menschenleben und Menschrechte dürfen nicht Machtspielen zum Opfer fallen"
Köln. (ots)
Die Hilfsorganisation "Aktion gegen den Hunger" fordert nach dem angekündigten Teil-Rückzug der USA aus der internationalen Entwicklungszusammenarbeit einen verstärkten Einsatz der künftigen Bundesregierung zur Bekämpfung humanitärer Krisen weltweit. "Die Mittel für diese essenziellen Politikfelder dürfen in künftigen Haushaltsverhandlungen nicht zur Disposition gestellt oder als politische Verhandlungsmasse instrumentalisiert werden", schreibt die Geschäftsführerin der "Aktion gegen den Hunger", Helene Mutschler, im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwochsausgabe). Weder Menschenleben noch Menschenrechte dürften Machtspielen zum Opfer fallen. "Wir dürfen diejenigen nicht im Stich lassen, die durch Kriege, Konflikte und die Klimakrise unverschuldet in Not geraten sind und Hunger leiden."
Die alleinige Konzentration auf innenpolitische Themen verkenne die zunehmende Bedeutung globaler Herausforderungen wie Hunger, Flucht und Vertreibung, Konflikte und die Klimakrise", so Mutschler weiter. "Ignorieren wir Hunger, sind die menschlichen, sozialen und finanziellen Kosten dramatisch. Jedes Problem 'da draußen', das wir heute ausblenden und verdrängen, kommt morgen als teure Krise 'nach drinnen' zu uns zurück. Prävention ist effizienter, als Krisen zu verschleppen, Hungerbekämpfung ist kein Nullsummenspiel."
Mutschler hob hervor, dass eine stärkere Rolle Deutschlands in der Entwicklungszusammenarbeit dem mehrheitlichen Wunsch der Deutschen entspreche. In einer von "Aktion für den Hunger" in Auftrag gegebenen Umfrage des Instituts Forsa fordern 77 Prozent der Befragten mehr Engagement der neuen Bundesregierung im Kampf gegen den weltweiten Hunger. Bei den Menschen mit niedrigem Einkommen, von denen sich jeder Vierte selbst nicht regelmäßig gute und gesunde Lebensmittel leisten kann, sind es sogar 85 Prozent. Mutschler sprach von einem "besonders frappierenden" Ergebnis: "Menschen, die selbst jeden Cent umdrehen und sich einschränken müssen, fordern mehr Hilfe für diejenigen, die noch weniger haben als sie und die hungern müssen. Das ist ein starkes Zeichen für internationalen Zusammenhalt gerade in Zeiten, in denen der gesellschaftliche Zusammenhalt bedroht ist, in denen sich Ungleichheit, Armut und Ausgrenzung weltweit und in Deutschland verschärfen und die Unterstützung für lebensrettende Arbeit in Krisen- und Konfliktgebieten der Welt zu schwinden scheint." Diesem starken Signal an die Politik müssten jetzt Taten folgen.
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