Neue Presse Hannover: Botschaften aus Schwerin Kommentar von Harald John
Hannover (ots)
Die Botschaften aus Schwerin sind deutlich und folgenreich. Die SPD hat einen Lauf, die Grünen auch. Der CDU-Juniorpartner in der Großen Koalition büßt kräftig ein, die Linken sind stabil und die Neonazis der NPD knapp im Parlament. Letzteres ist schwer zu ertragen, in einer Demokratie aber leider nicht zu ändern. Wirklich dramatisch ist das Ergebnis der FDP. Im Nordosten Deutschlands ohnehin traditionell schwach aufgestellt, befinden sie die Freidemokraten nun im ungebremsten Fall.
Die Krise hat existenzielle Ausmaße angenommen. Die liberale Chaotentruppe in der Bundeshauptstadt zieht die Landespolitik mit in den Abgrund - wiederum mit Folgen für Berlin. Die Kommunalwahlen in Niedersachsen und die Berlin-Wahl werden den Trend verschärfen: Erfolge für Rot-Grün, bittere Nackenschläge für Schwarz-Gelb. Hätte ganz Deutschland die Wahl, das Merkel-Kabinett wäre Geschichte.
In Mecklenburg-Vorpommern kann sich Ministerpräsident Erwin Sellering aussuchen, ob er mit der CDU weiterregiert oder auf die rot-rote Karte der Linkspartei setzt, die sich allerdings durch Mauer-Romantik und Castro-Glückwünsche nachhaltig diskreditiert hat. Wie auch immer: Angela Merkel wird in ihrer Mecklenburger Heimat ein rauer Wind aus dem rot-grünen Lager entgegenwehen.
Eine Wetterlage, die sich in Berlin schnell zum Sturm auswachsen kann. Während der FDP-Vorsitzende Rösler immer noch Witze reißt ("Mein Name ist Bond. Eurobond."), machen sich Oppositionspolitiker ernsthaft Gedanken um künftige Ministerposten. Muss man da nach den Ursachen für das neue Rekordminus bei der Wahlbeteiligung fragen?
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