Neue Presse Hannover: Raffzahn statt eiserner Hans Kommentar von Inken Hägermann
Hannover (ots)
Was ist nur aus dem "Eisernen Hans" geworden? Früher kämpfte Hans Eichel als Bundesfinanzminister (und sogenannter "Sparkommissar") vehement gegen eine höhere Staatsverschuldung und unnötige Haushaltsausgaben. Heute hat der SPD-Politiker weniger die miese Finanzlage der öffentlichen Hand im Auge, sondern kümmert sich vor allem um sein eigenes Sparschwein - die Staatskasse ist ihm dabei herzlich egal.
Eichel klagt darauf, dass seine üppigen Ruhebezüge von monatlich 8200 Euro ordentlich aufgestockt werden. Seine Argumentation, dass er jahrelang als Oberbürgermeister gedient hat und diese Pensionsansprüche nicht verfallen dürften, ist allerdings löchrig: Genau diese Art von Doppelversorgung wird im Bundesministergesetz unterbunden. Auch der Hinweis, in der freien Wirtschaft würden viel höhere Bezüge gezahlt, wirkt konstruiert: Eichel hat sich für eine politische Karriere entschieden - ob der dröge Sozialdemokrat es in einem normalen Unternehmen überhaupt bis in die Vorstandsetage geschafft hätte, ist reine Spekulation.
Man schwankt, ob die Klage angesichts der Bezüge eines Durchschnittsrentners einfach dreist, naiv oder nur instinktlos ist. "Eiserner Hans" jedenfalls sollte sich Eichel nicht mehr nennen. "Gieriger Raffzahn" trifft es eher.
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