Neue Presse Hannover: Windpark
Hannover (ots)
Mal sind es Lieferschwierigkeiten auf dem Weltmarkt, mal Haftungsrisiken für Investoren; mal lassen sich die Mitarbeiter schlecht versichern, mal fehlt es überhaupt an den nötigen Fachkräften. Und nun kommt sogar der Krieg dazwischen - das heißt auf dem Meeresgrund schlummernde Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Keine Frage: Die für den Ausbau der Stromnetze verantwortliche Gesellschaft Tennet hat keine leichte Aufgabe. Aber so ist das Geschäft. Und viele Risiken, wie etwa die Kampfmittelbeseitigung auf See, waren durchaus bekannt, wie das Unternehmen selbst einräumt. Tatsache ist, Tennet hält mit dem Ausbau der alternativen Energieerzeugung nicht Schritt. An vielen Ecken zeigt sich das Unternehmen überfordert, die nötige Anbindung ins Stromnetz herzustellen. Doch dass nun 30 betriebsbereite Windräder vor Borkum zwangsweise still stehen ist geradezu irrwitzig angesichts der steigenden Energiekosten. Die deutschen Verbraucher müssen nicht nur auf den sauberen Strom verzichten - sie müssen den Windparkbetreibern darüberhinaus sogar den Ausfall bezahlen. Denn die schwarz-gelbe Bundesregierung in Berlin hat das Haftungsrisiko von Netzbetreibern wie Tennet gedeckelt, wenn sie die Offshore-Windparks nicht rechtzeitig anschließen. Die Bürger werden über eine Umlage auf den Strompreis mit zur Kasse gebeten. Billiger wäre es vermutlich gewesen, wenn der Staat von Anfang an mit Steuergeldern in den Ausbau der Netze eingestiegen wäre. Den Unternehmen fehlt nicht nur das Geld, sie allein scheuen angesichts wechselnder politischer Mehrheiten die milliardenschweren Investitionen.
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