Neue Presse Hannover: Weltkulturerbe
Hannover (ots)
Grünkohlessen ist Weltkulturerbe. Ob mit Kassler oder - wir mögens ja lieber mit Mettenden - der einen oder anderen Bregenwurst, soll jetzt mal egal sein. Weil die Richtung einfach stimmt. Nicht immer dieses abgehobene Zeug, Weltkultur, Beethovens Neunte, Goethes "Faust". Ist ja alles schön und gut. Wir sind jetzt jedenfalls nachdrücklich dafür, dass auch Kartoffelsalat mit Würstchen zum Weltkulturerbe erklärt werden. Und das Nutella-Brötchen. Weil es im Sinne der Definition genau das ist, was jemand als Bestandteil seines Kulturerbes ansieht - als eine regional autochthone, also "gelebte und heimische" Kulturtradition. Und da haben wir Deutschen doch wirklich einiges zu bieten. Karneval steht ja schon auf der Liste, Schunkeln wäre auch echtes Erbe. Wie Stadiongesänge. Oder Kioskstehen, Busfahren, Steuern-Vermeiden, Große-Koalitionen-Bilden, "Wetten, dass .."-Gucken. Im Grunde genommen könnten wir ja auch das Auf-die-Liste-fürs-Weltkulturerbe-Setzen zum Weltkulturerbe erklären. Oder die ganze Welt. Macht vieles einfacher.
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Henning Queren
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