Somalia: Abkehr von militärischer Lösung gefordert
Höhepunkt der Hungerkrise vor einem Jahr - Bilanz 2011 vorgelegt
Stuttgart (ots)
Die Direktorin der Diakonie Katastrophenhilfe, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, fordert für Somalia eine Abkehr von der Strategie der militärischen Lösung des Konflikts. Bei der Präsentation der Bilanz 2011 des evangelischen Hilfswerks appellierte sie an die Bundesregierung, ihren Einfluss geltend zu machen, um alle Konfliktparteien an den Verhandlungstisch zu bringen. Ein stabiler Frieden sei sonst nicht möglich. Vor einem Jahr erreichte die Hungersnot in Ostafrika ihren Höhepunkt. Am schwersten betroffen war Somalia, das im Fokus der Diakonie Katastrophenhilfe steht.
Es geht um De-Polarisierung und um ernsthafte Verhandlungen aller Parteien", betonte Füllkrug-Weitzel. Keine Partei sei nur gut oder nur böse", fügte sie hinzu. "Das Land braucht einen stabilen Frieden, damit es für die Menschen eine Zukunftsperspektive gibt". Füllkrug-Weitzel forderte, mehr Gewicht auf Vorsorge zu legen. Dann wäre auch die Hungerkatastrophe in Ostafrika vermeidbar gewesen. Sie warnte vor einer erneuten Hungerkrise dort, auch wegen der steigenden Nahrungsmittelpreise. Die Theologin betonte, dass das Hilfswerk mit seiner 2011 gestarteten Kampagne "Die größte Katastrophe ist das Vergessen" besonders vernachlässigte Regionen thematisiere. Aktuell ist es die Sahelregion in Westafrika.
2011 hat die Diakonie Katastrophenhilfe 26,7 Millionen Euro Spenden erhalten. Das sind zwar rund 14 Millionen oder etwa 30 Prozent weniger als im Vorjahr, allerdings gab es 2010 mit Haiti und Pakistan zwei Großkatastrophen, die eine große Hilfswelle auslösten. 2011 stand der Hunger in Ostafrika im Zentrum. Das Hilfswerk verzeichnete das viertbeste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre. Dafür dankte die Direktorin den Spenderinnen und Spendern. "Sie haben uns ermöglicht, mit knapp 240 Projekten in Not geratenen Menschen in fast 40 Ländern zu helfen."
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