Das Erste
"Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 25. März 2008, um 22.45 Uhr im Ersten
München (ots)
Thema: "Diagnose Alzheimer: Warum vergesse ich mich?"
Gäste: Christina Schulte (erkrankte im Alter von 39 Jahren an Alzheimer) Hartmut Tillmanns (pflegte seine demenzkranke Frau) Marlene Keilhack (gründete "Alzheimer-WG" für ihren pflegebedürftigen Mann) Heike von Lützau-Hohlbein (Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft) Prof. Dr. Hans Förstl (Chefarzt für Psychiatrie)
Christina Schulte Im Alter von 39 Jahren bekam die Mutter von zwei Kindern die Diagnose Alzheimer. Heute geht die 42-Jährige offen mit ihrer Erkrankung um und sagt: "Alzheimer-Patienten werden in Deutschland diskriminiert. Das muss aufhören!" Noch kann Christina Schulte, die ihre Arbeit als Floristin aufgeben musste, ihren Alltag größtenteils alleine bewältigen. "Aber ich weiß, dass das in zehn Jahren nicht mehr geht."
Hartmut Tillmanns "Ich hatte noch nie so eine sinnvolle Aufgabe", sagt Hartmut Tillmanns rückblickend über die sechs Jahre, in denen er seine an Alzheimer erkrankte Frau zu Hause pflegte. Mit viel Geduld und einem fest strukturierten Tagesablauf versuchte er, die geistigen Fähigkeiten seiner Frau so gut es ging zu erhalten. "Natürlich verliert man mal die Geduld, aber ich habe auch viel mit meiner Frau gelacht."
Marlene Keilhack Fünf Jahre lang pflegte Marlene Keilhack ihren Ehemann zu Hause, bis sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stieß. Nach schlechten Erfahrungen mit Pflegeheimen, in denen sie ihren Mann untergebracht hatte, entschied sich die Bremerin, eine "Alzheimer-WG" zu gründen. 2004 zog ihr demenzkranker Mann dort ein. "Seitdem hat er wieder Freunde, auch die Medikamente konnten wir reduzieren."
Heike von Lützau-Hohlbein Die Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft fordert den Ausbau von Pflege und Forschung. "Wir behandeln alte Menschen unwürdig", kritisiert Heike von Lützau-Hohlbein, deren Mutter und Schwiegermutter an Demenz litten und an den Folgen der Krankheit starben.
Prof. Dr. Hans Förstl "Alzheimer im Alter ist normal", sagt der Direktor für Psychiatrie und Psychotherapie an einer Münchner Klinik. Jeder müsse sich davor fürchten, einmal demenzkrank zu werden. Professor Förstl hofft, dass der Ausbruch der Krankheit durch Medikamente und gesunde Lebensführung immer weiter ins hohe Alter verschoben werden kann.
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit der Pro GmbH und Vincent Berlin GmbH. (Redaktion: Carsten Wiese)
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