Das Erste
"ttt - titel thesen temperamente" am 27. Juni 2010
München (ots)
"ttt" kommt am Sonntag, 27. Juni, um 23.30 Uhr, vom Bayerischen Rundfunk und hat folgende Themen:
Folter, Waffenhandel, sexueller Missbrauch: Leben nach der Colonia Dignidad! Colonia Dignidad: ein kleiner, christlich verbrämter, faschistoider Modellstaat in der südchilenischen Provinz. 30.000 Hektar, umgeben von Stacheldraht, Wachtürmen, Stolperfallen. Unterstützt von der chilenischen Militärdiktatur, konnten der Leiter Paul Schäfer und seine Gefolgsleute ungehindert Verbrechen begehen: Waffenhandel, Folter von chilenischen Oppositionellen, sexueller Missbrauch und Misshandlung von Kindern ... Nach der Verhaftung Paul Schäfers 2005 leben noch immer knapp 300 Menschen auf dem Areal. Unter ihnen viele Opfer, aber auch Täter. Zwei deutsche Dokumentarfilmer wie die Bewohner versuchen, die Misshandlungen und Verletzungen der Vergangenheit zu bewältigen. Der Vuvuzela-Test! Ist sie nur eine lästige Tröte - oder doch ein ernstzunehmendes Blasinstrument? "ttt" macht mit dem Hornisten des BR-Symphonieorchesters Norbert Dausacker den Vuvuzela-Test: Wie klingen Mozarts "Kleine Nachtmusik" oder die Sportfreunde Stiller auf der Vuvuzela? Ein etwas anderes Blaskonzert. Der Preis des Öls Seit sechs Jahren dokumentiert die aserbaidschanische Fotografin Rena Effendi das Leben entlang der Pipeline Baku-Tiflis-Ceylan. Auf der einen Seite Luxus-Einkaufszentren in Baku, auf der anderen Seite die Slums der Menschen, die infolge der ölgetriebenen Immobilienblase ihre Häuser verloren haben. Sex-Arbeiterinnen, die auf Petro-Dollars hoffen und Fischer, die wegen der Öltanker keine Fische mehr fangen. Eine Geschichte von Umweltzerstörung und sozialen Abgründen - jenseits der PR-Broschüren von BP, dem Betreiber der Pipeline. Cameron Carpenter: Paradiesvogel, Pedaltänzer, Orgel-Revolutionär! Er sieht aus wie eine Mischung aus Freddie Mercury und David Bowie und spielt so virtuos und rasant, dass man mit dem Hören und Staunen kaum hinterherkommt. Und: Er spielt mit allen Vieren! Voller Hand- und Fußeinsatz. Weil es aber nicht genug Orgel-Stücke für ihn gibt, schreibt Carpenter alles um, was ihm gefällt: Pop-Songs von Kate Bush ebenso wie die komplette 5. Symphonie von Gustav Mahler. Derzeit entwickelt er die "virtual pipe organ", eine volldigitale Konzertorgel. Gerade ist seine neue CD erschienen und in wenigen Wochen kommt er auf Deutschlandtour. EU-Millionen an der Amalfi-Küste versenkt? Grotesker Streit um ein Konzerthaus des genialen Architekten Oscar Niemeyer Ravello, ein malerischer Ort an der Amalfi-Küste. Hier findet jedes Jahr das berühmte Ravello-Musikfestival unter freiem Himmel statt. Oscar Niemeyer schenkte der Stadt den Entwurf eines Auditoriums, damit die Musiker auch bei Regen spielen können. Die EU gab 16 Millionen Euro - seit letztem Herbst ist das Konzerthaus fertig. Aber: Es darf nicht bespielt werden! Die Fondazione, die das Festival betreibt, sieht sich immer neuen politischen und bürokratischen Hürden ausgesetzt. Der Hauptsponsor hat aus Frust die Gelder um die Hälfte gekürzt. Ein Machtkampf, der auf dem Rücken der Kunst ausgetragen wird. Christoph Schlingensief eröffnet die Opernfestspiele in München Afrika trifft auf Münchens Luxusmeile, die Maximilianstraße. Christoph Schlingensief bringt sein afrikanisches Opernprojekt zu den Festspielen. Er will die Oper als alle Disziplinen vereinende Kunstform wieder mitten im Leben ansiedeln, um Schritt für Schritt zu begreifen, warum wir ständig dem afrikanischen Kontinent helfen wollen, obwohl wir uns selber schon lange nicht mehr helfen können. Die Premiere in München findet statt in einem provisorischen Bau der Wiener Architekturpunks von Coop Himmelblau. "ttt" hat Schlingensief zu einem langen Interview getroffen und mit ihm über Afrika, sein Projekt für die Biennale in Venedig und seine Krankheit gesprochen.
Moderation: Dieter Moor
Redaktion: Sylvia Griss
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