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Das Erste: "Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 1. Februar 2011, 22.45 Uhr im Ersten

München (ots)

Das Thema:

"Puzzlen für Hartz IV-Empfänger: Spinnt der Sozialstaat?"

Heinrich Alt (Bundesagentur für Arbeit, Vorstandsmitglied) Oswald Metzger (Publizist und CDU-Politiker) Sahra Wagenknecht (Stellv. Parteivorsitzende, Die Linke) Heidemarie Danzer ("Billigarbeiterin") Silke Pitterling (Hartz-IV-Empfängerin) Nele Perpéet (Hartz-IV-Aktivistin)

Heinrich Alt

"Je höher der Regelsatz, desto mehr nimmt Armut zu", glaubt der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit. Hartz-IV-Empfänger wollten lieber Arbeit bekommen als mehr Geld. Kritik an Schulungen und Maßnahmen für Hartz-IV-Empfänger lässt Heinrich Alt nicht gelten: "Ich gehe davon aus, dass jede Maßnahme, zu der das Jobcenter Hartz-IV-Empfänger schickt, Sinn macht."

Oswald Metzger

"Eine Erhöhung des Hartz IV-Regelsatzes wäre fatal", sagt der Publizist ("Die verlogene Gesellschaft") und CDU-Politiker. Oswald Metzger warnt, dass sich die Betroffenen langfristig mit den Sozialleistungen einrichten und die Motivation, arbeiten zu gehen verloren geht. Bis 2007 war Metzger Parteimitglied der Grünen.

Sahra Wagenknecht

Die stellvertretende Parteivorsitzende der Linken ist eine scharfe Kritikerin der Hartz-IV-Reformen. "Es ist skandalös, dass über eine Million Menschen dazu gezwungen sind, sich zur Existenzsicherung die Hungerlöhne durch Hartz-IV-Leistungen aufstocken lassen zu müssen", sagt die Bundestagsabgeordnete. Stattdessen solle der Staat 500.000 Vollzeitjobs im öffentlichen Sektor schaffen, verlangt sie.

Heidemarie Danzer

Jahrelang schuftete die Berlinerin als Menübotin und Putzfrau, verdiente aber selten mehr als fünf Euro pro Stunde: "In Deutschland gibt es staatlich genehmigten Sklavenhandel." Vor zwei Jahren zog die Billigarbeiterin Konsequenzen und wanderte nach Österreich aus. "Hier am Attersee putze ich für zehn Euro brutto die Stunde. Wer arbeiten will, findet auch einen Job - man muss eben flexibel sein", sagt die 60-Jährige.

Silke Pitterling

Die Hartz-IV-Empfängerin wurde im vergangenen Jahr von der Bundesagentur für Arbeit zur sogenannten Alltagsbetreuerin qualifiziert. Jetzt hat Silke Pitterling zwar eine bessere Bewerbungsmappe, aber immer noch keinen Job. Dabei hatte sie bereits während ihrer Weiterbildung Bewerbung um Bewerbung geschrieben - mit dem Ergebnis, dass sie ehrenamtlich Demenzkranke betreut und noch immer auf Arbeitssuche ist.

Nele Perpéet

"Bei über 50-jährigen ist der Ofen aus, da bekommt man kaum noch einen Job." Die Hartz-IV-Empfängerin spricht aus eigener Erfahrung und berät seit fünf Jahren andere Arbeitslose. Weiterbildungsmaßnahmen, so Perpéet, führten niemanden in ein Arbeitsverhältnis, die Schuld daran würde fatalerweise den Arbeitslosen zugeschoben. "Die Leute erleiden einen Schock, wenn sie ihre Arbeit verlieren, und dann kommt der Sachbearbeiter und setzt sie weiter unter Druck."

"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH. (Redaktion: Carsten Wiese)

Pressekontakt:

POSITION Institut für Kommunikation, Ralf Ketterer
Tel.: 0221 / 931806 - 52,
Fax: 0221 / 33180 - 74

Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell

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