"Beckmann" am Donnerstag, 24. November 2011, um 22.45 Uhr
München (ots)
Krankenhaus-Keime - Die unsichtbare Gefahr Es ist der Albtraum aller Patienten: In deutschen Kliniken infizieren sich jedes Jahr etwa 600.000 bis eine Million Menschen mit einem Krankenhauskeim, geschätzte 15.000 Menschen sterben daran. Besonders gefürchtet: Multiresistente Keime, gegen die kaum noch ein Antibiotikum hilft. Gerade sorgte ein multiresistenter Darmkeim für Aufregung: Drei Neugeborene kamen zwischen August und Oktober am Klinikum Bremen-Mitte durch ESBL-Keime ums Leben, die auch bei weiteren Babys auf der Frühchen-Station nachgewiesen wurden. Warum ist im Vergleich mit anderen europäischen Ländern die Zahl der Krankenhauskeime in Deutschland so hoch? Und wie können sich Patienten vor der Ansteckungsgefahr schützen?
Über diese Fragen diskutieren bei "Beckmann":
Walter Kattner
Im Januar diesen Jahres kam sein Sohn Philipp zur Welt - doch nur wenige Tage nach der Kaiserschnitt-Geburt wurde bei Walter Kattners Lebensgefährtin Kerstin und ihrem Neugeborenen ein Keim diagnostiziert. Während der kleine Philipp die MRSA-Infektion überlebte, verstarb seine Mutter Anfang Februar auf der Intensivstation. Jetzt fordert Walter Kattner die Aufklärung des Falles und klagt die hygienischen Zustände in der Klinik an. Begleitet wird er von seinem Rechtsanwalt Dr. Burkhard Kirchhoff.
Hans-Werner Rudloff
Durch die Folgen einer MRSA-Infektion verlor der Rundfunktechniker seine berufliche Existenz und ist heute schwerbehindert. Seit 2005 leitet Hans-Werner Rudloff den Arbeitskreis Medizingeschädigter in Sachsen-Anhalt.
Dr. Frank Kipp (Leitender Krankenhaushygieniker am Universitätsklinikum Münster) Das Münsterland als Vorbild: Dr. Frank Kipp, Mikrobiologe an der Uni-Klinik Münster, will bundesweit die Zahl der Krankenhausinfektionen eindämmen.
Kathrin Kelterborn (Hygienefachschwester an der Berliner Charité) Etwa 600 Kliniken in ganz Deutschland beteiligen sich an der Aktion "Saubere Hände". Hygienefachschwester Kathrin Kelterborn überwacht die strikte Einhaltung verbindlicher Vorschriften an der Berliner Charité - und setzt sie auch gegenüber Chefärzten durch.
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