Das Erste: "Meine Familie, die Nazis und Ich" (MDR, WDR, SWR) Am Mittwoch, 13. Juni 2012 um 23.45 Uhr im Ersten
München (ots)
Auf zahlreichen internationalen Festivals gefeiert und von zwei Dutzend Fernsehsendern weltweit gekauft: Nachdem der außergewöhnliche Dokumentarfilm erfolgreich um die Welt gegangen ist, feiert er nun seine Erstausstrahlung im Ersten.
Durch zahlreiche Dokumentationen sind die kaltblütigen Morde führender Nationalsozialisten bekannt. Mit seinem ambitionierten Projekt wagt der israelische Regisseur Chanoch Ze'evi einen Perspektivwechsel. Er blickt auf das Familienleben der ranghöchsten Nationalsozialisten und befragt deren noch heute lebenden Nachfahren: Wie lebt man mit dem Wissen, dass der eigene Großvater im KZ Auschwitz über das Schicksal von Millionen Häftlingen bestimmt hat? Wie wächst man bei einem Vater auf, der in den polnischen Gebieten für die Deportation und Ermordung von Millionen Menschen verantwortlich war? Vor der Kamera öffnen sich fünf Personen, die mit einem Erbe leben, das sie mit qualvollen Fragen über ihre eigene Identität hinterlässt.
Jeder der Protagonisten findet dabei einen ganz eigenen Weg, mit der Last umzugehen. Katrin Himmler, Großnichte des Polizeichefs und Reichsführer SS, arbeitet gegen den Widerstand einiger Familienmitglieder die Gräuel ihrer Vorfahren auf. Bettina Göring, Großnichte des Gestapo-Gründers, entscheidet sich für den Bruch, indem sie sich sterilisieren lässt und in den USA ein neues Leben beginnt. Niklas Frank, Sohn des Generalgouverneurs der besetzten polnischen Gebiete, prangert in schonungslosen Büchern die Verbrechen seiner Eltern an. Monika Göth, Tochter des Kommandanten vom KZ Plaszow, erfährt erst durch das Holocaustdrama "Schindlers Liste" vom wahren Ausmaß der sadistischen Mordpraktiken ihres Vaters. Rainer Höß, Enkel des Kommandanten von Auschwitz, reist an die Arbeitsstätte seines Großvaters, um den verklärenden Fotos seines Familienalbums eine brutale Realität gegenüberzustellen.
Nach der Ausstrahlung auf BBC 2 urteilt die britische Presse mit überraschender Einigkeit: The Independent würdigt das Werk als "einen erstaunlichen, aber nicht einfachen Film" und The Guardian lobt die Produktion als einen "außergewöhnlichen Film, der informiert, überrascht und zum Denken anregt".
"Meine Familie, die Nazis und Ich", ein internationaler Dokumentarfilm von Chanoch Ze'evi, Koproduktion von Maya Productions (Israel) und Saxonia Entertainment (Deutschland) für den MDR (federführend), WDR und SWR. Redaktion: Dr. Katja Wildermuth (MDR), Christiane Hinz (WDR), Gudrun Hanke El-Ghomri (SWR)
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