Das Erste
"Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 9. Dezember 2014, um 22.45 Uhr
München (ots)
Das Thema:
"Teure Trennung: Geht Scheidung ohne Rosenkrieg?"
Der Unterhaltsstreit zwischen Christine Neubauer und ihrem Ex-Mann sorgt in diesen Tagen für Schlagzeilen. Warum muss die Schauspielerin dem Sportmoderator, der arbeitet und Geld verdient, monatlichen Unterhalt zahlen? Oder ist das mehr als gerecht, weil sie fast 25 Jahre verheiratet waren? Eine späte Scheidung - damit liegen sie übrigens im Trend: Die Zahl der Paare, die sich nach langer Ehe trennen, steigt seit Jahren.
Gäste Christa Müller (Ökonomin, Mutter und ehem. Frau von Oskar Lafontaine) Rosalie van Breemen (Autorin und Ex-Lebensgefährtin von Alain Delon) Detlef Bräunig (Mehrfach geschieden, verweigert Unterhalt) Anna Peters (muss gewalttätigem Ex-Ehemann Unterhalt zahlen) Clifford W. Heindl (Rechtsanwalt) Christa Müller "Die neuen Scheidungsgesetze haben Trennungen leider sehr vereinfacht. Die Ehe hat gar keinen Wert mehr. Sie sollte ihre alte Bedeutung zurückerlangen", sagt die Volkswirtin und Mutter eines Sohnes. Die ehemalige Ehefrau des Politikers Oskar Lafontaine kritisiert, dass heute mehr Mühen in die Planung des Hochzeitsfestes als in das Gelingen der Ehe gesteckt würden. Rosalie van Breemen Als sich das frühere Model nach 15 Jahren von dem französischen Schauspieler Alain Delon trennte, nahm sie nichts mit außer den beiden gemeinsamen Kindern und den Hunden. "Es war Krieg", erinnert sich die heutige Journalistin. Sie habe aus dieser Erfahrung bei ihrer zweiten Trennung gelernt. Die Scheidung von einem Multi-Millionär plante die Niederländerin geradezu strategisch und schrieb danach einen Scheidungsratgeber. Detlef Bräunig Der frühere Bauleiter floh nach einem Unterhaltsstreit für mehrere Jahre aus Deutschland nach Thailand. Dass er auch nach seiner Rückkehr weder für seine Frau noch für seine Kinder zahlt, bereitet ihm kein schlechtes Gewissen. Der bekennende Unterhaltspreller, dessen dritte Ehe gerade geschieden wird, sieht sich prinzipiell im Recht. Für seine Ex-Frauen fühlt er sich nicht verantwortlich: "Wer meinen Kühlschrank verlässt, darf sich daraus auch nicht mehr bedienen!" Anna Peters Obwohl ihr aggressiver und alkoholkranker Mann drohte, sie zu töten, und aus dem gemeinsamen Haus auszog, danach aber die Familie weiter tyrannisierte, muss Anna Peters ihm seit der Trennung einen monatlichen Unterhalt zahlen. Die Folge: Die frühere Physiotherapeutin und Mutter von zwei Kindern lebt am Existenzminimum. Clifford W. Heindl Ein Leben lang Unterhalt für den oder die Ex? Das Prinzip "Einmal Chefarzt-Gattin, immer Chefarzt-Gattin" gelte seit der Unterhaltsreform nicht mehr, erklärt der Jurist. Wenn aber einer der Partner seine Karriere zurückgestellt und sich um die gemeinsamen Kinder gekümmert habe, müsse im Scheidungsfall ein finanzieller Ausgleich bei unterschiedlich hohen Einkommen bezahlt werden. "In den meisten Fällen bekommen Frauen Unterhalt, Männer sehr selten", sagt Clifford W. Heindl.
Redaktion: Klaus Michael Heinz (WDR)
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