ARD-DeutschlandTREND September II: // Schwarz-Gelb zur Zeit ohne Mehrheit - Große Koalition wieder stärker gewünscht - Kanzler profitiert vom Duell
Köln (ots)
Achtung Sperrfrist Sonntagsfrage (Absatz 1): - für elektronische Medien heute, 20.00 Uhr - für Printmedien: Freitagsausgaben, 9. September Verwendung nur mit Quellenangabe ARD-DeutschlandTrend
Sperrfrist Weitere Ergebnisse: für elektronische Medien heute, 23.00 Uhr für Printmedien: Freitagsausgaben Verwendung nur mit Quellenangabe ARD-DeutschlandTrend
Schwarz-Gelb zur Zeit ohne Mehrheit
Große Koalition wieder stärker gewünscht
Kanzler profitiert vom Duell
Köln, 08.09.05 - Zum ersten Mal seit Anfang August ist Schwarz-Gelb in der Sonntagsfrage des ARD-DeutschlandTrends wieder ohne Mehrheit. Wenn am nächsten Sonntag gewählt würde, käme die Union wieder auf 41 Prozent (-2 gegenüber der Vorwoche). Im Gegenzug gewinnt die SPD zwei Punkte hinzu und verbessert sich auf 34 Prozent. Bei den kleinen Parteien gibt es nur geringe Veränderungen: Die Linkspartei liegt bei 8,5 Prozent (-0,5), die Grünen stabil bei 7 Prozent und die FDP bei 6,5 Prozent (+ 0,5). Dies ist das Ergebnis einer Telefonumfrage von Infratest dimap für die ARD-Tagesthemen, bei der am Dienstag und Mittwoch dieser Woche 1.000 Wahlberechtigte befragt wurden.
Die Zugewinne für die Sozialdemokraten beruhen vor allem auf deutlich verbesserten Werten für Bundeskanzler Gerhard Schröder. Auch mit dem Abstand einiger Tage sind 47 Prozent derer, die das Fernsehduell gesehen haben, der Ansicht, Schröder habe besser abgeschnitten. Nur 30 Prozent sehen Merkel vorn. Das wirkt sich auch bei der so genannten Direktwahlfrage aus. Diese Woche würden sich 54 Prozent der Befragten für Schröder entscheiden (+6) und nur noch 35 Prozent für Angela Merkel (-7). Innerhalb einer Woche hat sich damit im Direktvergleich der Vorsprung für Gerhard Schröder von 6 auf 19 Punkte erhöht.
Allerdings geht nach wie vor die große Mehrheit der Wähler davon aus, dass es einen Wechsel an der Spitze der Bundesregierung gibt. 67 Prozent erwarten, dass Angela Merkel Kanzlerin wird, nur 26 Prozent glauben, dass Schröder im Amt bleibt.
Die Vorstellungen darüber, welche Zusammensetzung der Bundesregierung besser für das Land wäre, haben sich gegenüber der Vorwoche deutlich verschoben. 36 Prozent geben an, dass eine große Koalition am besten für Deutschland wäre (+3), nur noch 29 Prozent nennen Schwarz-Gelb (-6 gegenüber der Vorwoche).
Auf allen politischen Feldern haben die Sozialdemokraten in der Kompetenzzuweisung gegenüber der Vorwoche Boden gutgemacht in keinem Feld aber so deutlich wie bei der Steuerpolitik. Da sind SPD und Union nun gleichgezogen. Jeweils 35 Prozent der Befragten trauen einer der beiden Parteien zu, eine gute Steuerpolitik zu betreiben. Noch vor einer Woche hatte hier die Union einen Vorsprung von 19 Punkten (42:23). Auch auf dem Feld der Rentenpolitik hat die SPD deutlich zugelegt und nun in der Kompetenzzuweisung mit 35:30 wieder die Führung vor der Union übernommen. Deutlichen Vorsprung behält die Union allerdings in der Wirtschaft und Arbeitsmarktpolitik.
Besonders auffällig sind nach Angaben von Infratest dimap die zunehmenden Tagesschwankungen bei der Wählerbefragung. Dies habe sowohl mit der immer noch großen Zahl der Unentschiedenen (etwa 22 Prozent) zu tun, als auch damit, dass relativ viele Wähler sich mit der Entscheidung dieses Mal besonders schwer tun. Immerhin 46 Prozent der Befragten geben an, die Wahlentscheidung sei ihnen noch nie so schwer gefallen wie dieses Mal.
Mit diesem DeutschlandTrend beendet die ARD ihre Veröffentlichung von Vorwahlumfragen. Seit Beginn der Wahlforschung ist es bei dem öffentlichen-rechtlichen Sender üblich, an den letzten sieben Tagen vor der Wahl auf die Veröffentlichung weiterer Sonntagsfragen zu verzichten.
Befragungsdaten Fallzahl: 1.000 Befragte (699 West, 301 Ost) Erhebungszeitraum: 06. bis 07. September 2005 Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770, -4605
Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell