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ARD-DeutschlandTREND Oktober I: Deutliche Mehrheit für Große Koalition - Union und SPD sollen gleichberechtigt verhandeln - Merz, Wulff und Seehofer als Minister in Großer Koalition favorisiert

Köln (ots)

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Deutliche Mehrheit für Große Koalition
Union und SPD sollen gleichberechtigt verhandeln
Merz, Wulff und Seehofer als Minister in Großer Koalition favorisiert
Köln, 6. Oktober 2005 - In der aktuellen Sonntagsfrage des ARD-
DeutschlandTrends kommen die Parteien im Wesentlichen auf das gleiche
Ergebnis wie bei der Bundestagswahl vor zweieinhalb Wochen. Für die
SPD würden sich 34 Prozent der Bundesbürger entscheiden, wenn sie an
diesem Sonntag erneut wählen würden. Das sind nahezu ebenso viele wie
vor zweieinhalb Wochen. Die Union kommt auf 36 Prozent und verbessert
sich damit um knapp einen Punkt im Vergleich zum Wahlergebnis. Grüne
und FDP bleiben fast unverändert bei acht bzw. zehn Prozent. Die
Linkspartei gibt etwas nach auf acht Prozent der Stimmen. Für diese
Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap am
Dienstag und Mittwoch 1.508 Bundesbürger telefonisch befragt.
Dass die Regierungsbildung in Berlin auf eine Große Koalition
hinausläuft, trifft auf die Zustimmung der Bevölkerung: Eine klare
Mehrheit (52 Prozent) hält ein Bündnis der beiden Volksparteien als
die beste Regierungskonstellation für Deutschland.
Angesichts des knappen Wahlausgangs vor zweieinhalb Wochen und der
daraus resultierenden Diskussion, welche Partei bzw. Parteien die
Wahl gewonnen haben, wurde im ARD-DeutschlandTrend dieses Mal auch
gefragt, wen die Wähler denn nun vorne sehen. Für 40 Prozent hat die
Union die Wahl gewonnen, für nur 19 Prozent die SPD. Dass die FDP
Wahlgewinner sei, sagen 25 Prozent. 19 Prozent sehen die Linkspartei
vorn.
Eine klare Meinung haben die Deutschen darüber, wer in den
Koalitionsverhandlungen das Sagen haben soll: 44 Prozent meinen, die
Union habe einen klaren Führungsauftrag, da sie im neuen Bundestag
vier Sitze mehr als die SPD hat und somit stärkste Kraft sei. Eine
Mehrheit (53 Prozent) hingegen findet, der Unterschied sei so gering,
dass Union und SPD gleichberechtigt verhandeln sollten.
In der Direktwahlfrage liegt Amtsinhaber Gerhard Schröder klar vor
der Unions-Kandidatin Angela Merkel: 46 Prozent würden sich für ihn
entscheiden, wenn sie den Bundeskanzler direkt wählen könnten. 36
Prozent sprechen sich für seine Herausforderin aus. Angesichts des
Streits um die Frage, wer von beiden in einer möglichen Großen
Koalition Kanzler werden soll, sind aber unabhängig von der
Direktwahlfrage 41 Prozent dafür, dass Schröder seinen Anspruch auf
die Kanzlerschaft aufgeben sollte. 16 Prozent finden, Merkel solle
verzichten. Dass beide ihre Kandidatur zurückziehen sollten, dafür
sprechen sich 39 Prozent aus. Angenommen, Schröder und Merkel wären
nicht mehr im Rennen um das Kanzleramt, wünschen sich 31 Prozent der
Unions-Anhänger den niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian
Wulff als neuen Kandidaten. Für CSU-Chef Edmund Stoiber sprechen sich
zwölf Prozent im Unions-Lager aus. Den SPD-Anhängern wäre in diesem
Fall der SPD- Vorsitzende Franz Müntefering zu 23 Prozent am
liebsten, als zweitbesten Kandidaten sehen elf Prozent von ihnen den
CDU-Politiker Wulff. Im ARD-DeutschlandTrend wurde in diesem Monat
auch gefragt, welchen Politikern die Bundesbürger zutrauen, eine gute
Arbeit als Minister zu machen, wenn es tatsächlich zu einer Großen
Koalition kommen sollte. Auf Platz eins liegt dabei der
Unions-Finanzexperte Friedrich Merz, dem 68 Prozent eine gute Arbeit
als Minister zutrauen. Der niedersächsische Ministerpräsident
Christian Wulff folgt bei 65 Prozent auf dem zweiten Platz. Dass der
CSU-Politiker Horst Seehofer eine gute Arbeit als Minister in einer
Großen Koalition machen würde, glauben 63 Prozent. Weit dahinter
folgt CSU- Chef Edmund Stoiber, von dem nur 35 Prozent der Deutschen
eine gute Arbeit als Minister erwarten. Beim sozialdemokratischen
Personal wären aus Sicht der Bevölkerung in erster Linie der jetzige
Bundesinnenminister Otto Schily (61 Prozent), Verteidigungsminister
Peter Struck (59 Prozent) und der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering
(55 Prozent) geeignete Minister in einer Großen Koalition.
Befragungsdaten
•	Fallzahl: 1.000 Befragte (700 West, 300 Ost)
Sonntagsfrage: 1.508 Befragte (1110 West, 398 Ost)
•	Erhebungszeitraum: 04. und 05. Oktober 2005
•	Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
•	Fehlertoleranz: 	1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Rückfragen:
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770, -4605
Beate Philipp, WDR-Chefredaktion, Telefon 0221/220-1800

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