SPIEGEL TV-Reportage am Montag, 13. Juni 2005 um 22.45 Uhr
Berlin (ots)
Der letzte Akt - Szenen aus dem Kleintierkrematorium
In jedem dritten deutschen Haushalt lebt ein Haustier. Wenn die treuen Weggefährten sterben, geht es den Menschen oft so, als sei ein Familienmitglied gestorben. Und das will standesgemäß beigesetzt sein, doch Tierfriedhöfe sind rar, und so landet das Gros der sterblichen Überreste in der Kadaverbeseitigungsanstalt. Immer mehr Tierhaltern ist die industrielle Verwertung ihres Lieblings suspekt.
Seit 2002 betreibt das Ehepaar Nietfeld im niedersächsischen Badbergen das erste Kleintierkrematorium Norddeutschlands. Von der Tigerpython bis zum Deutschdrahthaar, von der Siamkatze bis zum Gelbschwanzara - all jene Kreaturen, die sich zu Lebzeiten in deutschen Wohnzimmern tummelten, werden hier verbrannt, in einem nach strengstem Emissionsregelwerk konstruierten Ofen. Der Kunde bezahlt nach Gewicht, und bei 800 Grad und durchschnittlich einstündiger Verweildauer bleibt selbst von einem 50 Kilo schweren Mastino nur ein Häufchen Asche übrig. Je nach dem Geschmacksempfinden der Hinterbliebenen werden die sterblichen Überreste dann in spezielle Urnen verpackt, die entweder in der heimischen Schrankwand an das Tier erinnern oder im eigenen Garten begraben werden. Da es um einen pietätvolles Ende der Lieben geht, sind kostspielige Extravaganzen nicht ausgeschlossen. So leisten sich inzwischen immer mehr Tierfreunde eine Seebestattung für die verblichenen Kameraden: Schiffsglockengeläut und Kapitänsrede inklusive.
SPIEGEL TV-Autor Mate Spörl hat den Alltag im Kleintierkrematorium Rosengarten beobachtet.
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