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Ukraine-Wiederaufbaukonferenz: Perspektiven von Frauen miteinbeziehen
CARE fordert mehr Mitsprache für ukrainische Frauenrechts- und frauengeführte Organisationen beim Wiederaufbauprozess

Bonn (ots)

Im Vorfeld der von der ukrainischen und deutschen Regierung organisierten Ukraine Recovery Conference 2024 am 11. und 12. Juni in Berlin ruft die internationale Hilfsorganisation CARE dazu auf, die Beteiligung ukrainischer Frauen bei allen Wiederaufbauprozessen sicherzustellen und Geschlechtergerechtigkeit zu fördern.

"Die maßgebliche und direkte Beteiligung von Frauen, Mädchen und marginalisierten Gruppen an allen Entscheidungsprozessen ist der Schlüssel zur Gestaltung einer Wiederaufbauplanung, die gerecht, integrativ, geschlechtsspezifisch und wirklich effektiv ist", sagt Franziska Jörns, stellvertretende CARE-Länderdirektorin in der Ukraine. "Wir müssen den gleichberechtigten Zugang zu benötigten Dienstleistungen sicherstellen, damit sie die Möglichkeit haben, ihr Leben neu zu gestalten."

Geschlechtergerechtigkeit wurde auf den letzten beiden Konferenzen in London 2023 und Lugano 2022 kaum thematisiert. Auch in den Wiederaufbauplänen, die von Geberregierungen und internationalen Organisationen formuliert wurden, fehlte sie weitgehend. Doch sind es insbesondere ukrainische Frauenrechts- und frauengeführte Organisationen, die sich für die Bedürfnisse der am stärksten gefährdeten Gruppen, darunter Frauen und Mädchen, einsetzen und wichtige Hilfe für Überlebende von geschlechtsspezifischer Gewalt leisten. Es ist daher dringend notwendig, diese lokalen Organisationen zu unterstützen.

Die ukrainische Juristinnen-Vereinigung JurFem ist eine der Partnerorganisationen von CARE, die an der Wiederaufbaukonferenz teilnehmen. JurFem setzt sich unter anderem für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen ein. "Ohne eine geschlechtsspezifische Komponente ist ein gerechter Wiederaufbau nicht möglich", sagt Khrystyna Kit, Vorsitzende von JurFem. "Eine zentrale Frage ist, wie die Rechte von Überlebenden von geschlechtsspezifischer Gewalt beim Wiederaufbau gestärkt werden können. Psychologische und medizinische Hilfen sind wichtig, reichen aber nicht aus. Überlebende benötigen auch wirtschaftliche Unterstützung und müssen in soziale Programme einbezogen werden. Um sicherzustellen, dass diese Aspekte bei Diskussionen und Entscheidungen berücksichtigt werden, sind wir bei der Konferenz vor Ort."

CARE begrüßt eine breitere Beteiligung der ukrainischen Zivilgesellschaft, einschließlich der Frauenrechts- und frauengeführte Organisationen, an der Ukraine Recovery Conference. Es muss jedoch sichergestellt werden, dass den Zusagen konkrete Maßnahmen folgen und das Thema Geschlechtergerechtigkeit mehr Priorität erhält.

Seit der Eskalation des Krieges im Februar 2022 arbeitet CARE mit 21 Partnerorganisationen im Land zusammen. Die Aktivitäten werden von einem Landesbüro in Kyjiw koordiniert.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland e.V.
Corinna Henrich
Telefon: +49 (0) 228 975 63 - 46
Mobil: +49 (0) 1511 11 48 475
E-Mail: henrich@care.de

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