Syrien: Dringender Handlungsbedarf angesichts katastrophaler Lage
Gesundheitssystem vor immensen Herausforderungen: Mehr als 16 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen
Bonn (ots)
Am kommenden Samstag, den 15. März, jährt sich der Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs zum vierzehnten Mal. Bis heute befindet sich das Land in einer der schwerwiegendsten humanitären Krisen der Welt. Mehr als 13 Millionen Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Laut Angaben von UN-OCHA sind derzeit zwei von drei Syrer:innen - rund 16,5 Millionen Menschen - dringend auf lebensrettende und existenzsichernde Hilfe angewiesen.
"Mehr als die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen wurde während der Kampfhandlungen beschädigt oder zerstört. In vielen Regionen mangelt es an Medikamenten, medizinischer Ausrüstung und Fachkräften. Besonders dramatisch ist die Lage in Nordwestsyrien, wo 140 Gesundheitseinrichtungen kurz vor der Schließung stehen. Die Versorgung von Frauen und Mädchen ist ganz besonders von diesen Finanzierungsengpässen betroffen. Einrichtungen für geburtshilfliche und neonatale Notfallversorgung in Nordwestsyrien mussten bereits aufgrund fehlender Finanzierung schließen, mehr als 20 sind in den kommenden drei Monaten von der Schließung bedroht", erklärt Franziska Jörns, Humanitäre Koordinatorin von CARE Deutschland.
Die kritische Infrastruktur im Land ist weitgehend zerstört oder durch immer wieder ausbrechende Kampfhandlungen beschädigt. Selbst in größeren Städten haben viele Haushalte täglich nur weniger als zwei Stunden Strom. Zudem sind die Preise für Brennstoffe und Grundnahrungsmittel drastisch gestiegen.
"Das syrische Volk hat über 14 Jahre hinweg unvorstellbare Entbehrungen erlitten, und das Land befindet sich weiterhin in einem völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch sowie einer anhaltenden Vertreibungskrise", sagt Jörns. "Die Lage bleibt extrem instabil. Millionen von Menschen leben in überfüllten Geflüchtetencamps und haben nur eingeschränkten Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen."
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die internationale Gemeinschaft ihre Unterstützung verstärkt und zugesagte Finanzhilfe nun bereitstellt. Diese Mittel müssen schnell, effektiv und direkt den betroffenen Menschen, insbesondere der Unterstützung von Frauen und Mädchen, zugutekommen.
Seit 2013 ist CARE in Syrien mit überwiegend einheimischen Kräften und Partnerorganisationen aktiv und unterstützt Gesundheitseinrichtungen sowie die Trinkwasser-, Hygiene- und Abfallversorgung in Geflüchtetencamps. Frauen und Mädchen, die von der Krise betroffen sind, erhalten Schutz durch spezialisierte Programme, psychosoziale Beratung und finanzielle Unterstützung.
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