Spurensicherung nach einer Gewalttat muss auch ohne vorherige Strafanzeige möglich sein
Mainz (ots)
WEISSER RING bietet Gewaltopfern Hilfescheck für rechtsmedizinische Untersuchung an Opfer von Gewalt leiden nicht nur unter den körperlichen Folgen der Straftat. Psychisch schwer belastet können sie sich aus persönlichen Gründen oft nicht sofort zu einer Strafanzeige entschließen. Die zur Beweisführung im Strafprozess notwendige Spurensicherung erfolgt jedoch üblicherweise erst im Auftrag der Polizei oder Staatsanwaltschaft. Kommt es dazu nicht, ermöglicht der WEISSE RING im Rahmen seines Betreuungsangebotes eine für das Opferkostenlose Untersuchung, die Sicherung der Gewaltspuren und eine gerichtsverwertbare Dokumentation.
So kann das Opfer auch zu einem späteren Zeitpunkt die Strafverfolgung einleiten. Die Untersuchung unterstützt darüber hinaus die Beweisführung in einem Antragsverfahren nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG), die ohne Strafurteil schwierig sein kann. Ohne rechtzeitige Dokumentation der Gewaltspuren wären erforderliche Nachweise einer Gewalttat unwiederbringlich verloren. Hier setzt der neue Hilfescheck des WEISSEN RINGS an. Im Netzwerk der Unterstützung für Opfer von Kriminalität nimmt der Verein damit auch seine spezielle Lotsenfunktion wahr. Opfer und ihre Angehörige erhalten persönlichen Beistand und können zur Untersuchungsstelle begleitet werden. Um die Abrechnungsformalitäten kümmern sich ehrenamtliche Opferhelfer des WEISSEN RINGS. "Wir sehen den Staat in der Pflicht, den Opfern diese Möglichkeit der Spurensicherung einzuräumen. Bis dahin schließen wir nur die Lücke, damit die Geschädigten keine Nachteile erleiden, wenn entsprechende Regelungen zu lange auf sich warten lassen", so die Bundesvorsitzende des WEISSEN RINGS, Roswitha Müller-Piepenkötter. Ziel muss sein, die rechtsmedizinische Untersuchung als flächendeckende und für das Opfer kostenfreie Versorgung auch ohne Finanzierung eines gemeinnützigen Vereins staatlicherseits möglich zu machen.
Als Ansprechpartner stehen die bundesweit 420 Außenstellen des WEISSEN RINGS zur Verfügung.
Alle 30 rechtsmedizinischen Institute in Deutschland haben dem WEISSEN RING Unterstützung zugesagt. Eine solche anonyme Spurensicherung ohne Einschaltung der Ermittlungsbehörden ist notwendiger Bestandteil der Rechtspflege, die auch angemessene Berücksichtigung von Opferbelangen mit einschließt. Die örtlichen Außenstellen des Vereins geben Auskunft darüber, wo sich die nächstgelegene Untersuchungsstelle befindet. Weitere Informationen unter www.weisser-ring.de oder unter der kostenlosen Rufnummer 116 006 des Opfer-Telefons.
Der WEISSE RING hat seit 1976 mit derzeit 420 Anlaufstellen ein bundesweites Hilfsnetz für Kriminalitätsopfer aufbauen können. Mehr als 3.000 ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen den Opfern und ihren Familien seit 35 Jahren mit Rat und Tat zur Seite, leisten menschlichen Beistand und persönliche Betreuung, geben Hilfestellung im Umgang mit den Behörden und helfen den Geschädigten auf vielfältige Weise bei der Bewältigung der Tatfolgen.
Weitere Informationen unter www.weisser-ring.de .
Pressekontakt:
Helmut K. Rüster
Pressesprecher
WEISSER RING e. V.
Weberstr. 16
55130 Mainz
mailto:presse@weisser-ring.de
Telefon: 06131/830338
Fax: 06131/830360
Original-Content von: Weisser Ring e.V., übermittelt durch news aktuell