Caritas stellt 50.000 Euro für die Vertriebenen im Konflikt um Nagorny Karabach zur Verfügung
Freiburg (ots)
Caritas international appelliert an die Konfliktparteien Armenien und Aserbaidschan, den Waffenstillstand ernst zu nehmen und die Kämpfe einzustellen - Zehntausende auf der Flucht - Caritas Armenien versorgt die Geflüchteten
Caritas international stellt 50.000 Euro für Nothilfe im Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan bereit. Gut zwei Wochen nach Ausbruch der Kämpfe um die Region Nagorny Karabach sind Zehntausende - vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen - nach Armenien geflohen. Insbesondere in den Regionen Syunik, Ararat und in der Hauptstadt Yerevan halten sich besonders viele Geflüchtete auf. "Es ist wie immer, Verlierer in diesem Krieg sind die Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen, um ihr Leben zu retten", sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes unterstützt die Armenische Caritas dabei, die Geflüchteten in den Regionen zu versorgen. Die Caritas verteilt an die Menschen dort Lebensmittel und warme Kleidung sowie Geldmittel. "Die Hilfsbereitschaft der Armenier im Land ist groß, aber deren Möglichkeiten, die geflüchteten Menschen aufzunehmen, sind begrenzt. Wir sind gefordert, jetzt schnell zu helfen." Müller appelliert an die Konfliktparteien, den ausgehandelten Waffenstillstand ernst zu nehmen und die Kampfhandlungen nun einzustellen.
In der umkämpften Region in Aserbaidschan leben etwa 150.000 Menschen armenischer Abstammung. Völkerrechtlich gehört das Gebiet zu Aserbaidschan, die Menschen dort fühlen sich jedoch kulturell und politisch Armenien zugehörig und haben sich daher 1991 für unabhängig erklärt. Armenien unterstützte sie darin, was in der Vergangenheit immer wieder zu Streit bis hin zu militärischen Auseinandersetzungen führte; nun sind erneut Kämpfe ausgebrochen, die die Menschen jetzt zur Flucht zwangen.
Dramatisch entwickeln sich laut John Hopkins Universität auch die Corona-Zahlen in Armenien. Seit Beginn der Pandemie haben sich fast 57.000 Menschen mit dem Virus infiziert. Während nach einer ersten heftigen Welle der Pandemie im Frühsommer die Behörden die Infektionsrate im Griff hatten, sind die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen nun wieder sprunghaft angestiegen. "Der Krieg hat die Gefahren des Virus völlig in den Hintergrund gedrängt und somit sprichwörtlich eine weitere Front eröffnet.", sagt Oliver Müller. Corona mache das Bemühen, den Menschen zu helfen nicht einfacher, so der Leiter von Caritas international.
Das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes unterstützt bereits seit Jahren Projekte für Kinder- und Jugendliche, für Menschen mit Behinderung sowie die Altenarbeit der Armenischen Caritas.
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