VAUNET - Verband Privater Medien
Jochen Kröhne, Vorsitzender des Arbeitskreises Digital Pay-TV im VPRT auf der ANGA Cable 2009:
Köln (ots)
Pay-Sender fordern schnellere Digitalisierung
Jochen Kröhne, Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Arbeitskreises Digital Pay-TV im VPRT, hat heute im Rahmen der ANGA Cable 2009 den aktuellen Forderungskatalog der Pay-TV-Sender im VPRT zur Digitalisierung der Fernsehübertragung vorgestellt.
Die Erklärung im Wortlaut:
Pay-Sender innerhalb des VPRT fordern schnellere Digitalisierung bis 2011
Verbindlicher Zeitplan für analoge Abschaltung - auch im Kabel - schafft Planungssicherheit
Die Pay-Sender innerhalb des VPRT fordern alle Marktbeteiligten auf, sich an einer schnelleren und konsequenteren Digitalisierung zu beteiligen. Kabel und Satellit sind mit 18,5 und 16,2 Millionen angeschlossenen Haushalten immer noch die Hauptversorger der Fernsehhaushalte. Doch während die Satellitenhaushalte zu fast 70 % digital ausgestattet sind, liegt der Wert der digitalisierten Kabelhaushalte erst bei 31 %.
Derzeit wird darüber diskutiert, dass zunächst der Satellit komplett digitalisiert und das analoge Satellitensignal abgeschaltet wird. Die schnellstmögliche Abschaltung der analogen Satellitensignale wird von den Pay-Sendern sehr unterstützt, da hiervon ein positives Signal für die gesamte Digitalisierung ausgeht. Wichtig ist dabei, dass die Haushalte mit zukunftsfähigen und adressierbaren Endgeräten ausgestattet werden. Nur so kann das digitale Angebot in seiner ganzen Vielfalt empfangen werden
Die Kabelnetzbetreiber wollen jedoch die digitalen Satellitensignale "re-analogisieren", um den Haushalten weiterhin - und auf noch unabsehbar lange Frist - das analoge Fernsehen anbieten zu können. Dies ist nach Ansicht der Pay-TV-Anbieter keine zukunftstaugliche Strategie - weder aus Sicht des Verbrauchers noch aus Sicht der Fernsehunternehmen.
Solange ein Haushalt nur analoges Fernsehen empfängt und noch keine digitale Box einsetzt, ist er vom hochauflösenden Fernsehen HDTV, von mehr Programmvielfalt, von interaktiven Diensten und vom Pay-TV ausgeschlossen. Für den Verbraucher ist der analoge Fernsehempfang eine Sackgasse. Aber auch für die meisten Fernsehsender gibt es in der analogen Welt kurz- bis mittelfristig keine wirtschaftlich tragfähige Zukunft. Da die analogen Kanäle im Kabel begrenzt sind, erreichen viele neue Fernsehsender einen Großteil der Zuschauer erst gar nicht. Weder bessere Bildqualität noch neue Geschäftsmodelle, wie z. B. Pay oder die Verbindung von Fernsehen und Internet, lassen sich in der analogen Verbreitung umsetzen. Und in Zukunft werden wegen befürchteter Störungen mit Funkfrequenzen der Sicherheitsdienste zudem immer mehr Spartensender aus dem analogen Kabelangebot verdrängt und verlieren damit ihre Existenzgrundlage. Die analoge Erstarrung im Kabel verhindert die Wahlfreiheit der Zuschauer und die Entwicklung einer ganzen Industrie. Vielmehr sollte mit der Digitalisierung der Wettbewerb um den digitalen Endkunden stimuliert werden.
Die Bundesregierung und auch die Länder bekennen sich klar zur Förderung der technischen Infrastruktur und stützen den Ausbau der schnellen Internetzugänge. Das Gleiche muss in Deutschland für den digitalen Fernsehempfang über Kabel und Satellit gelten, denn auch hier liegen erhebliche wirtschaftliche und kulturelle Potenziale. Um diese zu heben, ist ein verbindliches Umstiegsszenario für alle Übertragungswege mit jeweils konkreten Abschaltterminen für das analoge Fernsehen erforderlich. Nur so kann die für Investitionen notwendige Planungssicherheit auf allen Seiten erreicht werden: für die Fernsehzuschauer im Hinblick auf die Anschaffung von zukunftsfähigen Endgeräten und für die Medienunternehmen hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Zukunft und ihrer neuen Geschäftsmodelle.
Die Pay-Sender innerhalb des VPRT fordern deshalb ein klares politisches Bekenntnis für eine schnellere Digitalisierung, idealerweise mit einer Festlegung auf einen verbindlichen Abschaltzeitpunkt der analogen Fernsehübertragung auch für das Kabel zum Jahresende 2011.
Diese medienpolitische Forderung wird vom Arbeitskreis Digital Pay-TV im VPRT mehrheitlich getragen und wurde von folgenden Sendern initiiert:
13th Street, Beate Uhse TV, Bibel TV, Boomerang, Cartoon Network, Discovery Networks Deutschland, FOCUS Gesundheit, FOX, Goldstar TV, Heimatkanal, HISTORY, MGM Channel, Motorvision TV, National Geographic Channel, Romance TV, Sci-Fi, Silverline Television, The Biography Channel, TNT Serie, Turner Classic Movies, TV Gusto Premium
Pressekontakt:
Pressesprecher
Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH,
Tel.: 030/39880-101,
Email: schultz@schultz-kommunikation.de
Original-Content von: VAUNET - Verband Privater Medien, übermittelt durch news aktuell