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Gemeinsame Erklärung von ARD, VPRT und ZDF: Europäischer Rechtsrahmen für Telekommunikation muss die besondere Stellung des Rundfunks wahren

Bonn (ots)

Rundfunksender warnen vor Frequenzhandel für Rundfunk und fordern
   nationale Vielfaltsicherung
Auf  einer gemeinsamen Informationsveranstaltung in der 
Repräsentanz der Bertelsmann AG in Berlin haben heute ARD, VPRT und 
ZDF vor einem Ausverkauf von Frequenzen anlässlich der Überarbeitung 
des EU-Rechtsrahmens für elektronische Kommunikationsnetze und 
-dienste gewarnt. In einer gemeinsamen Erklärung haben die 
Veranstalter sich dabei gegen einen Handel von Frequenzen für 
Rundfunk sowie eine Verteilung digitaler Übertragungskapazitäten nach
rein wirtschaftlichen Grundsätzen ausgesprochen. Sie fordern 
gleichzeitig den Erhalt vielfaltsichernder Regelungen durch die 
Mitgliedstaaten. Die Rundfunkordnungen der Mitgliedstaaten dürften 
nicht durch europäische telekommunikationsrechtliche Vorgaben 
unterlaufen werden. In diesem Punkt unterstützen die Unterzeichner 
der Erklärung ausdrücklich die Ministerpräsidenten der Länder, die im
März dieses Jahres entsprechende Forderungen an die EU-Kommission 
adressiert und damit dem Frequenzhandel eine klare Absage erteilt 
hatten.
VPRT-Präsident Jürgen Doetz: "Der Zugang zu digitalen Kapazitäten 
ist die zentrale Voraussetzung für die Entwicklungsperspektiven des 
Rundfunks. Es kann nicht sein, dass auf der einen Seite die besondere
Rolle des Rundfunks als Kulturgut zu einschränkenden Sonderregelungen
bei der gerade verabschiedeten neuen Fernsehrichtlinie führt, ihm 
aber auf der anderen Seite nach rein marktwirtschaftlichen 
Gesichtspunkten die Verbreitungsgrundlage in Frage gestellt wird. 
Hier setzt sich die EU-Kommission in Widerspruch zu ihrem eigenen 
Handeln."
ARD-Vorsitzender Fritz Raff: "Rundfunk hat auch und gerade in der 
digitalen Welt eine gesellschaftspolitische Aufgabe für die 
individuelle und öffentliche Meinungsbildung zu erfüllen. Zur 
Vielfaltsicherung im Rundfunk gehören sowohl die Inhalte als auch die
Verbreitungswege. Ihre Regulierung muss deshalb auch in Zukunft Sache
der Mitgliedstaaten bleiben. Mit Sorge verfolgen wir deshalb diese 
Bestrebungen auf europäischer Ebene, insbesondere die Versuche, 
bereits vor der Gesamtnovellierung des Telekommunikationspaketes 
Tatsachen zu schaffen."
Markus Schächter, ZDF-Intendant: "Dass private und 
öffentlich-rechtliche Rundfunkveranstalter ungeachtet ihrer 
publizistischen Konkurrenz in dieser Sache am gleichen Strang ziehen,
zeigt die Bedeutung des Vorgangs. Der Rundfunk mit seiner 
demokratischen, gesellschaftlich-integrativen und kulturellen 
Funktion muss auf allen Verbreitungswegen empfangbar sein und darf 
aus guten Gründen nicht rein ökonomischen Ordnungskriterien 
untergeordnet werden."
Die Gemeinsame Erklärung zur Überarbeitung des europäischen 
Telekommunikations-Rechtsrahmens finden Sie auf den Webseiten der 
Veranstalter.

Pressekontakt:

ARD:
ARD-Generalsekretariat
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julia Niesert
Tel.: 030 / 89 04 31 3 20
E-Mail: presse@ard-gs.de
Web: www.ard.de/intern/standpunkte

Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT):
Pressesprecher
Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH
Tel.: 030 / 39880 101
E-Mail: schultz@schultz-kommunikation.de
Web: www.vprt.de

ZDF:
ZDF-Pressestelle
Walter Kehr
Tel. 06131 / 70 21 20
E-Mail: pressestelle@zdf.de
Web: www.unternehmen.zdf.de

Original-Content von: VAUNET - Verband Privater Medien, übermittelt durch news aktuell

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