Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Haushalte mit knappem Einkommen: Die Umwelt schonen und dabei noch sparen
Osnabrück (ots)
Deutsche Bundesstiftung Umwelt unterstützt Projekt "Viel Umwelt für wenig Geld" der Arbeiterwohlfahrt (AWO) mit knapp 900.000 Mark
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, will mit dem Modellprojekt "Viel Umwelt für wenig Geld - Umweltqualität für Haushalte mit knappen Einkommen" Familien dieser Zielgruppe Möglichkeiten einer umweltschonenden und gleichzeitig sparsamen Haushaltsführung vermitteln. Mit 900.000 Mark unterstützt sie das Projekt, das nach seinem Abschluss deutschlandweit Anwendung finden soll. Projektträger ist die Arbeiterwohlfahrt (AWO) (Bonn) in Zusammenarbeit mit der Hammerbacher GmbH Beratungsgesellschaft (Osnabrück). Sie wollen neben den positiven Effekten für die Umwelt auch die finanziellen Vorteile einer umweltbewussten Haushaltsführung deutlich machen. "Der Ansatz, Haushalte mit knappem Einkommen anzusprechen, ist neuartig und bisher in Deutschland noch nicht erprobt, obwohl diese Haushalte einen wichtigen Teil der Bevölkerung repräsentieren", betont Fritz Brickwedde, DBU-Generalsekretär.
Eine Machbarkeitsstudie, die von der DBU gefördert worden sei, habe bewiesen: Haushalte mit knappem Einkommen werden durch generelle Beratungsangebote, die zu einem umweltgerechten Verhalten motivieren sollen, oft nicht erreicht. Des weiteren habe die Studie jedoch auch belegt, dass ein gestärktes Umweltbewusstsein in dieser Zielgruppe zu einer merklichen Umwelt-, aber auch finanziellen Entlastung der Haushalte führen könne.
Das Projekt laufe in mehreren Phasen nach einem "Schneeballsystem" ab. Zunächst hätten Fachleute von der Hammerbacher Beratungsgesellschaft ein Konzept zur Umweltberatung und Ausbildung zum ehrenamtlichen Berater entwickelt und mit Testhaushalten weiter verfeinert. Zurzeit würde das entwickelte Konzept mit interessierten Privathaushalten in Osnabrück und dem Landkreis - vom Single bis zur fünfköpfigen Familie - in die Praxis umgesetzt. Die ausgebildeten Fachleute würden diese Familien intensiv beraten, bei der umweltorientierten Umstellung ihres Haushaltes begleiten und sie ebenfalls zum "Umweltberater" ausbilden.
Jeder Vorbildhaushalt werde mindestens einmal eine "Öko-Party" veranstalten, bei der die eigenen Erfahrungen und Veränderungen im jetzt umweltorientierten Haushalt anderen interessierten Familien anschaulich und persönlich dargestellt werden sollen. Hier beginne der Schneeballeffekt, da die nun ausgebildeten "Umweltexperten" als Multiplikatoren andere Haushalte besuchen und somit weitere "Umweltberater" gewinnen könnten. Ziel sei, das Beratungskonzept zu einem selbstlaufenden System zu entwickeln, so dass es nach Abschluss des Modellversuchs weitergeführt und in andere Regionen übertragen werden könne.
"Von einem umweltbewussten Haushalt profitieren sowohl seine Bewohner, indem sie Geld einsparen oder zumindest kostenneutral umweltfreundliche Aspekte verwirklichen können; aber natürlich auch die Umwelt selbst, die durch eine solche Neuorientierung einer großen Bevölkerungsgruppe merklich entlastet wird", erläutert Brickwedde. Große Unterstützung erhalte das Modell-Projekt von der Hammerbacher Beratungsgesellschaft, die das Projekt für die AWO begleite und durchführe. "Maßgeschneiderte Umweltberatung, die auf die Lebenssituation der Interessenten eingeht, überzeugt mehr als pauschale Versprechungen", sagt Ruth Hammerbacher. Man werde daher im persönlichen Gespräch gemeinsam mit den Haushalten realistische Öko-Ziele entwickeln. So könnten schon durch die Anschaffung einer neuen Waschmaschine mit geringem Energie- und Wasserbedarf die Umwelt geschont und die Mehrkosten schnell wieder ausgeglichen werden.
Vor allem bei der Energieversorgung, aber auch der Mobilität und dem Einkauf gebe es große Potenziale für umweltfreundlicheres Verhalten. Schon der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel könne im täglichen Berufsverkehr nicht nur die Umwelt und den Geldbeutel schonen, sondern auch einen Gewinn an Lebensqualität bewirken. Regional und naturnah produzierte Lebensmittel, die nicht über lange Wege auf den Tisch gelangen, sondern nah beim Verbraucher produziert werden, stellten eine weitere umweltfreundliche, kostenneutrale Alternative dar.
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