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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

14,3 Millionen Euro Unterstützung für innovative Umweltprojekte in Polen

Köln/Osnabrück (ots)

DBU fördert Engagement von Euronatur mit 500.000 Euro - 
   Generalsekretär Brickwedde übergab Bewilligungsschreiben in Köln
Der Weiterentwicklung des Umweltschutzes in Polen in den
Schwerpunkten Landwirtschaft, Energie, Abfall widmet sich ein von der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, mit 500.000 Euro
unterstütztes Projekt der Stiftung Europäisches Naturerbe
(Euronatur). Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU, übergab heute
das Bewilligungsschreiben für das Projekt, das sich dem Umweltschutz
in Polen widmet, an Lutz Ribbe, Direktor der umweltpolitischen
Abteilung von Euronatur. "Wir wollen uns mithilfe der DBU-Förderung
einer städtischen und einer ländlichen Region widmen, um hier lokale
Umweltentwicklungs-Prozesse modellhaft anzustoßen und zu begleiten",
sagte Ribbe. Die unterschiedlichen Gegebenheiten stellten eine
Herausforderung an den Umweltschutz dar. Nach Ende des Projektes
würden die Partner vor Ort in der Lage sein, den regionalen
Umweltschutz eigenständig zu organisieren. Ribbe, der zudem gemeinsam
mit Prof. Dr. Maciej Nowicki, Träger des Deutschen Umweltpreises der
DBU und ehemaliger Umweltminister Polens, das von ihnen
herausgegebene Buch "Grüne Nachbarschaft - Polen" vorstellte, betonte
die Bedeutung des grenzüberschreitenden Umweltschutzes.
Mit dem Bewilligungsbescheid für Euronatur übergab Brickwedde die
69. Förderung für ein DBU-Projekt in Polen: "Die Gesamtfördersumme
für unser mitteleuropäisches Nachbarland liegt damit bei 14,3
Millionen Euro." Die DBU habe von Beginn an die Bedeutung des
globalen Umweltschutzes erkannt, der nicht vor Landesgrenzen halt
machen dürfe. Engagement für die osteuropäischen Staaten führe auch
immer zu einer Umweltentlastung in Deutschland. Das gelte für
Maßnahmen der Luftreinhaltung wie des Gewässerschutzes etwa an Oder,
Elbe oder Ostsee. Eine ökologisch verträgliche Entwicklung Europas
sei nur möglich, wenn auch die Beitrittsländer gleiche Standards
anstrebten. Deutsche Umwelttechnik könne hier wesentliche
Schrittmacherdienste leisten.
Dabei gelte es, die individuellen Bedürfnisse in den verschiedenen
Regionen zu berücksichtigen. "Auch Euronatur hat sich bewusst
entschlossen, zwei sehr unterschiedliche Gebiete in Polen für das
Modellprojekt auszuwählen, um abgestimmte Entwicklungsstrategien
entwickeln zu können," hob Brickwedde hervor. So handele es sich bei
der Region Breslau/Wroclaw um einen städtischen Ballungsraum, während
das als "Grüne Lunge Polens" bezeichnete Narew-Gebiet eher
strukturschwach und ländlich geprägt sei. Nach einer ersten
Orientierungsphase sollten gemeinsam mit den Menschen vor Ort, die
man im Verlauf des Projektes qualifiziere, erste
Umweltschutzmaßnahmen modellhaft umgesetzt werden.
"Grüne Nachbarschaft - Polen" - unter diesem Titel
veröffentlichten Ribbe und Nowicki eine Studie renommierter
Umweltschützer, die sich mit der Entwicklung des Umweltschutzes in
Polen beschäftigt. Die Autoren stellten besonders bei der Luft- und
Wasserreinhaltung sehr positive Trends fest. Mit der Einführung neuer
und effektiver Umwelttechniken, der Umstellung der Wärmeversorgung
der Haushalte von Kohle auf Gas sowie dem Bau von Kläranlagen seien
in den letzten Jahren bereits entscheidende Verbesserungen
eingetreten. Die DBU hatte die Studie mit knapp 90.000 Euro
finanziert.
Gleichzeitig weisen die Autoren aber auch auf umweltpolitische
Gefahren hin, die mit dem Wandel in Polen verbunden seien. So seien
im Verkehrssektor "dramatisch negative Entwicklungen" zu erkennen.
Zwar würden nun auch in Polen nur noch Fahrzeuge mit Katalysatoren
zugelassen. Doch mit dem enormen Wachstum bei der Zulassung und
Nutzung von Pkw, der zunehmenden Verlagerung des Güterverkehrs von
der Schiene auf die Strasse sowie nahezu einseitigen Investitionen in
den Straßenbau würden die Fehler des westlichen Verkehrspolitik nach
Polen übertragen. Große Probleme sehen die Autoren auch in der
Agrarpolitik. Die bisherige kleinbäuerliche Struktur habe in der
Vergangenheit zum herausragenden Naturreichtum Polens beigetragen.
Mit der Eingliederung Polens in die Europäische Union (EU) und der
Übernahme ihrer Agrarpolitik seien diese Naturschätze nun bedroht. Es
sei deshalb erforderlich, die Landwirtschaftspolitik zu reformieren,
bevor sie auch in Polen zu Umweltbelastungen beitrage.
Die DBU habe diese Probleme schon frühzeitig erkannt, äußerte sich
Brickwedde. Dabei habe man versucht, bei der Förderung polnischer
Projekte auf Multiplikatoreffekte zu achten. So unterstützt sie
bereits seit 1997 das Kooperationsprogramm mit der polnischen
Nowicki-Stiftung (Warschau), die der Namensgeber mit dem Preisgeld
des Deutschen Umweltpreis gegründet hat. Mit dem Programm wird
jährlich 15 Stipendiaten ein sechs- bis zwölfmonatiges Praktikum in
deutschen Universitäten oder Unternehmen ermöglicht. Das hier
erlernte "Umwelt-Wissen" trügen die Nachwuchswissenschaftler
anschließend in ihre Forschungseinrichtungen.
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PRESSESPRECHER:
Franz-Georg Elpers

Kontakt:

An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel. 0541/9633-521
Fax 0541/9633-198
E-Mail: fg.elpers@dbu.de

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