Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Innovatives Filtersystem für keimfreies Trinkwasser schafft Unabhängigkeit
Osnabrück (ots)
Firma aus Hamburg entwickelt kostengünstigen Aufsatz für Wasserhähne - Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert mit 113.000 Euro
Mehr als eine Milliarde Menschen hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, 2025 könnten es nach Prognosen der Vereinten Nationen (UN) bereits drei Milliarden sein. 80 Prozent der Erkrankungen in Entwicklungsländern werden auf verseuchtes Wasser zurückgeführt. Technische Innovationen sind notwendig, um der Gefahr durch die globale Verschleppung von zum Teil unbekannten Keimen zu begegnen und Wasser nicht noch mehr zu verknappen. Die Aqua Free Membrane Technology GmbH aus Hamburg entwickelt jetzt einen Filter, der auf den Wasserhahn aufgeschraubt wird und rein physikalisch das Leitungswasser entkeimt. Die Anforderungen an diesen Filter zum Einsatz im medizinischen Bereich und in Entwicklungs- und Schwellenländern sind hoch: "Neben einem niedrigen Anschaffungspreis sind die Wiederverwertbarkeit, die Desinfizierbarkeit sowie eine hohe Lebensdauer Ziel der Entwicklung", so Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, die das Projekt mit 113.000 Euro fördert.
Der innovative Filter stelle auch für die in der westlichen Welt immer wieder vorkommenden Problemkeime wie Legionellen eine Lösung dar. Insbesondere immungeschwächte Personen in Krankenhäusern, Arztpraxen und Altenheimen seien durch diese Keime gefährdet. Ein Vorteil des neuartigen Systems liege dabei in der langen Verwendungszeit. Bisherige Filter müssten nach einer Woche ausgewechselt werden, während die neue Entwicklung eine Verweildauer von bis zu einem Jahr ermögliche. Die Kostenersparnis gegenüber herkömmlichen Einmalsystem liege daher bei 90 Prozent. Bakterien, aber auch Verschmutzungen wie Schwebstoffe würden direkt aus dem fließenden Wasser ausgesondert. Das Wasser erhalte durch diesen Prozess eine mikrobiologisch einwandfreie Qualität, die Infektionen durch Bakterien ausschließe. Dies sei auch in Ländern mit zum Teil starker Belastung durch Bakterien gewährleistet. Das tennisballgroße Gerät verändere dabei mit diesem denkbar einfach Prinzip nicht die mineralische Zusammensetzung des Wassers.
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