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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Stellungnahme der DBU zu Vorwürfen gegen Prof. Dr. Claus Mattheck

Osnabrück (ots)

Zu den gegen Prof. Dr. Claus Mattheck erhobenen
Vorwürfen nimmt der Pressesprecher der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt (DBU), Osnabrück, Franz-Georg Elpers, wie folgt Stellung:
1. Der eindeutige Schwerpunkt der Auszeichnung von Prof. Dr. Claus
Mattheck mit dem Deutschen Umweltpreis 2003 liegt in seinen
wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Bionik, die Biologie
und Technik vereinigt und biologische Prozesse in technische Produkte
überführt. Das Papier, auf dessen Basis die unabhängige Jury und das
Kuratorium ihre Entscheidung getroffen haben, trägt als Titel:
"Leichte und dauerfeste Bauteile nach dem Vorbild der Natur".
Mit der Natur als Lehrmeister hat der Physiker Mattheck die
mechanische Belastbarkeit von Bäumen am Beispiel ihrer Bruch- und
Standfestigkeit entschlüsselt und daraus Entwicklungen und
Computerprogramme geformt, die heute im Automobilbau, aber auch in
Waschmaschinen, Hüftprothesen und Zahnimplantaten Anwendung finden.
Das ist der Kern seiner Auszeichnung, der sich auch im
journalistischen Aufbau der Pressemitteilung eindeutig widerspiegelt.
2. Mattheck wurde für den Deutschen Umweltpreis vom Präsidenten
des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), Prof. Dr.-Ing. Hubertus
Christ, vorgeschlagen. Auch das unterstreicht, dass hier die
ingenieurtechnischen Auswirkungen physikalischer Untersuchungen und
ihr Nutzen zum Schutz der Umwelt (u.a. Ressourcen- und
Energieeinsparungen) klar im Zentrum der Auswahl standen. In
Vorjahren hatte ihn auch Prof. Dr. Joachim Treusch,
Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrum Jülich in der
Helmholtz-Gemeinschaft, in seiner Eigenschaft als Präsident der
Helmholtz-Gemeinschaft für den Deutschen Umweltpreis vorgeschlagen.
3. Parallel zu dieser klaren Schwerpunktsetzung wurden
qualifizierte Stellungnahmen und Gutachten eingeholt: vom Direktor
des Botanischen Instituts der Universität Bonn und Träger des
Deutschen Umweltpreises 1999 der DBU, Prof. Dr. Wilhelm Barthlott,
vom Direktor des Botanischen Instituts der Technischen Universität
Dresden, Prof. Dr. Christoph Neinhuis, vom Direktor des Botanischen
Instituts und Professor für funktionelle Morphologie an der Albert-
Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. Dr. Thomas Speck, sowie vom
Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in der Helmholtz-
Gemeinschaft.
Das ist die weitere biologische Absicherung eines Interesses,
Prozesse aus der Natur zum Schutz der Umwelt in Produktion von
Gebrauchsgütern zu überführen.
4. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt erkennt die wirtschaftliche
Dimension, die hinter der Kritik an Matthecks Entschlüsselung der
"Körpersprache der Bäume" steckt. Da seine Methode Kommunen in die
Lage versetzt, ohne Gutachten Fragen der Verkehrssicherheit von
Bäumen an öffentlich zugänglichen Plätzen selbst zu beantworten,
schränkt sie Auftragsvolumina für Gutachter ein. Es geht um eine
Vereinfachung und Verbilligung der Gefahrenabwehr an Straßen und
Plätzen, an denen Menschen durch umstürzende Bäume und herabfallende
Äste geschädigt werden könnten. Umweltschutz ist auch Menschenschutz.
Und es geht um den Erhalt solcher Bäume, die instabil erscheinen, es
tatsächlich aber nicht sind und deshalb gerettet werden. Umweltschutz
ist auch Naturschutz.
Im übrigen ist die von Professor Mattheck interpretierte
Körpersprache der Bäume weltweit verbreitet und anerkannt und seine
Methode in der Rechtsprechung bei deutschen Gerichten in allen
Instanzen etabliert. Nach ihr arbeiten deutlich über 5.000 Experten
in Deutschland, Europa, Singapur, Japan und USA. Mattheck erhielt
mehrere, bedeutende auch ausländische Ehrungen für diese Leistung.
Zahlreiche Experten arbeiten seit Jahren nach Matthecks Methode und
sind von ihr absolut überzeugt. Beispielhaft genannt seien hier der
Fachdienstleiter Grünflächen im Fachbereich Grün und Umwelt der Stadt
Osnabrück, Dipl.-Ing. Klaus Schröder, Prof. Hans-Jochim Hötzel von
der Landwirtschaftskammer Bonn oder der Sachverständige Dipl.- Ing.
Jürgen Brauckmann aus Rastede.
5. Die - maximal 50 - Kritiker führen an, Prof. Dr. Alex L. Shigo
aus den USA, "der bekannteste Wissenschaftler im Baumbereich", fühle
sich durch Prof. Dr. Claus Mattheck "missbraucht". In einem Fax nach
der Bekanntgabe der Preisträger gratuliert derselbe Prof. Dr. Shigo
dem Preisträger ausdrücklich: "Wir sind sehr stolz auf Dich! Die
Bäume sind sehr stolz auf Dich! Du hast hart und lange gearbeitet, um
unserer Umwelt zu helfen. Eifersucht wird es geben, ich weiß. Ich
musste sie mein ganzes Leben ertragen. Die ‚sehr kleinen Leute'
werden alles sagen, um Dich zu verletzen. Lächle! Antworte ihnen
nicht! Du bist mein Freund!" Und in einem Schreiben Shigos an DBU-
Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde heißt es unter anderem: "Ich war
sehr erfreut, von seiner wundervollen Auszeichnung zu hören. Er hat
den Bäumen und Deutschland Gutes getan. (...) Sie sollten sehr stolz
sein, einen solch' wundervollen Wissenschaftler in Ihrem Land zu
haben."
Pressestelle:
Franz-Georg Elpers, 
Pressesprecher (Ltg.) 
Tel.: 0541/9633-521 
Fax:  0541/9633-198 
Mail:  fg.elpers@dbu.de 
Home: www.dbu.de

Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell

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