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Dem Klimawandel auf der Spur: "Weltspiegel" mit Andreas Cichowicz kommt aus der Arktis
Sendetermin: Sonntag, 3. September, 19.20 Uhr, Das Erste

Hamburg (ots)

2017: Der amerikanische Präsident Donald Trump kündigt das in jahrelanger politischer Arbeit mühselig ausgehandelte Klimaabkommen. Auf der ganzen Welt häufen sich die Wetter-Extreme. In der Antarktis bricht ein gigantischer Eisberg vom Schelfeis ab, sechsmal so groß wie die Insel Rügen. In Grönland wütet an der Westküste der größte Brand, der je dort beobachtet wurde. Dieses Jahr herrschen dort ungewöhnlich hohe Sommertemperaturen. Die Gletscher in Alaska und Grönland schmelzen in rasantem Tempo.

Für die "Weltspiegel"-Ausgabe am Sonntag, 3. September, um 19.20 Uhr im Ersten sind Moderator Andreas Cichowicz und ein NDR-Team vor Ort an Grönlands Westküste. Am Eisfjord in Ilulissat ist der Klimawandel schon sichtbar. Er birgt für Grönland viele Risiken, aber auch Chancen. Denn für Grönland sieht eine wärmere Zukunft nicht ausschließlich düster aus: Die größte Insel der Erde könnte vom Rohstoffabbau profitieren, der durch den Klimawandel erstmals in erreichbare Nähe rückt, und sich in naher Zukunft endlich besser selbst versorgen und eine tragfähigere Landwirtschaft entwickeln. Helfen soll dabei der extrem nährstoffhaltige Schlamm, der beim Abtauen der Gletscher freigelegt wird. Vielleicht könnte er sogar ausgelaugte Böden in Afrika oder Asien wieder regenerieren. Der international bekannte Wissenschaftler Minik Rosing beschäftigt sich mit diesem Projekt, mit dem er seiner Heimat Grönland eine Zukunft ermöglichen will. Denn die Perspektivlosigkeit vieler Grönländer ist ein großes Problem für das Land, das als überseeisches Gebiet Dänemarks gilt und - noch - am dänischen Sozial-Tropf hängt. Die Selbstmordrate ist außergewöhnlich hoch, die Zahl der Schulabbrecher einzigartig. Kim Godfredtsen, ehemaliger Extremsportler, will vor allem den Kindern der Inuit in Grönlands Hauptstadt Nuuk wieder Selbstvertrauen vermitteln - in ihre Stärke und in die Stärken der eigenen Kultur.

Fernab der Zivilisation, in Thule im Nordwesten Grönlands, liegt eine US-amerikanische Militärbasis. Clas Oliver Richter und sein Team vom ARD-Studio Stockholm sind die ersten Deutschen, die dort den Alltag der Soldaten drehen dürfen. Grönland ist strategisch von größter Wichtigkeit in der Arktisregion. Die gigantischen Radaranlagen von Thule sind streng nach Osten ausgerichtet - nach Russland, das die Hoheitsrechte über 1,2 Millionen Quadratkilometer in der Arktis fordert, den Nordpol eingeschlossen. Damit würde sich Russland den Zugang zu fast 5 Milliarden Tonnen fossiler Rohstoffe verschaffen. Und auf der russischen Halbinsel Jamal im äußersten Norden Russlands liegt eine gigantische Gasförderungsanlage, für die der ungehinderte Zugang zur immer länger eisfreien Nordostpassage wirtschaftlich notwendig ist. Denn so gelangt das Gas auf dem kürzesten Weg zum zahlenden Abnehmer China. Und so bleibt Putin an der Macht - denn Gas und Öl sind für den russischen Staat überlebenswichtig.

Fotos: www.ARD-Foto.de

Infos zur Sendung: http://ots.de/820Kf

Pressekontakt:

Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents
Tel.: 040/4156-2304
Mail: i.bents@ndr.de

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