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Zeitungsverleger würdigen Rolle der Medien nach Terroranschlägen in New York und Washington
Neun Journalisten mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet

Bonn (ots)

Die deutschen Zeitungsverleger haben die Rolle der
Medien bei der Berichterstattung über die terroristischen Anschläge
in New York und Washington vom 11. September ausdrücklich gewürdigt.
"Es gab sie eben nicht, die falschen, lauten Töne, den
unreflektierten Schrei nach Vergeltung", erklärte das Ehrenmitglied
im Präsidium des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und
Vorsitzende des Kuratoriums Theodor-Wolff-Preis, Rolf Terheyden, bei
der Verleihung der Theodor-Wolff-Preise heute im Palais Schaumburg in
Bonn. Gerade die Zeitungen hätten mit ihrer umfassenden
Hintergrundberichterstattung für Reflexion und Einordnung des
Geschehenen gesorgt; dies hätten Fernsehen und Hörfunk unter dem
Druck der permanenten Live-Berichterstattung nicht leisten können.
Terheyden appellierte an die Medien, besonnen und kritisch zu
bleiben. Bei der Berichterstattung über Terroranschläge dürften keine
Feindbilder aufgebaut werden. Die wahrhaftige Unterrichtung der
Öffentlichkeit und die Wahrung der Menschenwürde seien oberste
Gebote. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass im Zuge der
weiteren Entwicklung mit Zensur und Nachrichtensperren zu rechnen
sei. Journalisten seien dann auf das angewiesen, was militärische
Sprecher mitteilten. In dieser Auseinandersetzung stünden
Journalisten dann täglich vor einem ethischen Dilemma und auch vor
der Gefahr, "vereinnahmt zu werden".
Im Anschluss diskutierten der langjährige ZDF-Chefredakteur Klaus
Bresser und der Publizist Christian Graf von Krockow über die Rolle
von Zeitungen und Büchern in der modernen Mediengesellschaft.
Neun Journalisten wurden mit dem Journalistenpreis der deutschen
Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet: Den mit 11.000 Mark
dotierten Preis in der Kategorie "Essayistischer Journalismus"
erhielt Heribert Prantl für seinen Beitrag "Lob der Provinz". Das
Porträt von Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl zu dessen 70. Geburtstag
erschien in der "Süddeutschen Zeitung", München. Die mit je 9.000
Mark dotierten Preise in der Sparte "Allgemeines" gingen an folgende
Journalisten: Jana Simon für ihren Artikel "Broszehls Leben" ("Der
Tagesspiegel", Berlin); Joachim Rogosch für seinen Beitrag "Timo
spricht drei Sprachen mit den Fingern" in der "Stuttgarter Zeitung"
sowie Thilo Knott und Michael Thiem für ihre spannende Reportage
"Illegale Ware aus dem globalen Doping-Dorf", die von der "Esslinger
Zeitung" veröffentlicht wurde. Silke Lambeck, Frank Schauka sowie
Suska Döpp und Jens Meifert erhalten den ebenfalls mit 9.000 Mark
dotierten Journalistenpreis der deutschen Zeitungen -
Theodor-Wolff-Preis in der Kategorie "Lokales". Lambeck ("Berliner
Zeitung") wurde preisgekrönt für eine brillante Erzählung über die
wechselvolle Geschichte eines Kreuzberger Hauses. Weiter würdigte die
Jury die Reportage "Neulich am See" von Schauka in der "Märkischen
Allgemeinen", Potsdam, und den Beitrag "Preisnachlass bis zu 23
Prozent", von Suska Döpp und Jens Meifert, der in der "Kölnischen
Rundschau" gedruckt wurde.
An der Ausschreibung des Preises hatten sich 338 Journalisten
beteiligt. Der unabhängigen Jury zum Journalistenpreis der deutschen
Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis gehören an: Gernot Facius (Autor "Die
Welt", Berlin), Dr. Helmut Herles (Chefkorrespondent
"General-Anzeiger", Bonn), Herbert Kolbe (Chefredakteur "Emder
Zeitung"), Ralf Lehmann (Chefredakteur a.D., Hattingen), Stephan
Richter (Chefredakteur Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag,
Flensburg), Herbert Riehl-Heyse (leitender Redakteur "Süddeutsche
Zeitung", München), Dr. Klaus Rost (Chefredakteur "Märkische
Allgemeine", Potsdam), Jost Springensguth (Chefredakteur "Kölnische
Rundschau") sowie Dr. Uwe Vorkötter (Chefredakteur "Stuttgarter
Zeitung").

Rückfragen bitte an:

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Tel. 030 / 726298 - 210
Fax 030 / 726298 - 217
E-Mail: fuhrmann@bdzv.de

Anja Pasquay
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