KfW IPEX-Bank und EIB finanzieren Neubau eines Abschnitts der Autobahn A6 in Baden-Württemberg
Main (ots)
- PPP nach dem A-Modell - Vorhaben des Juncker-Plans für Investitionen in Europa
Die KfW IPEX-Bank finanziert im Rahmen eines Konsortiums kommerzieller Banken und in Kooperation mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) den Ausbau der Autobahn A6 zwischen Wiesloch/Rauenberg und dem Autobahndreieck Weinsberg. Von der Projektstrecke, die insgesamt 47,1 km umfasst, wird die Fahrbahn auf einer Länge von 25 km von vier auf sechs Spuren erweitert und damit ein berüchtigter Engpass auf einer der am stärksten befahrenen Ost-West-Achsen des Landes beseitigt. Das Vorhaben umfasst zudem auch den Neubau der Neckartalbrücke mit einer Spannlänge von 1.300 m.
Den Zuschlag für die Umsetzung dieses als Public-Private-Partnership (PPP) konzipierten Projekts hatte zuvor ein Bieterkonsortium um die Bauunternehmen HOCHTIEF, JOHANN BUNTE Bauunternehmung sowie dem Finanzinvestor DIF Infrastructure IV erhalten. Vorausgegangen war eine öffentliche Ausschreibung des Bundes, vertreten durch das Regierungspräsidium Stuttgart. Bei diesem PPP nach dem sogenannten A-Modell (Verfügbarkeitsmodell) leistet der Bund Zahlungen an den privaten Auftragnehmer gemäß der Befahrbarkeit der Fahrspuren.
Das Vorhaben hat sich für den Juncker-Plan qualifiziert, bei dem EIB und Europäische Kommission Mittel zur Realisierung von Infrastrukturvorhaben zur Verfügung stellen, um die derzeitige Investitionsschwäche in Europa zu überwinden. Die KfW IPEX-Bank stellt ihre Tranche als Project Bond dar. Hierbei wird von der Projektgesellschaft eine Anleihe am Kapitalmarkt platziert.
Mit der Finanzierung, bei der die KfW IPEX-Bank die Rolle des Facility Agent übernimmt, unterstreicht die Bank ihr Engagement bei der Strukturierung von Finanzierungen für privatwirtschaftlich realisierte Infrastrukturvorhaben. "Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit unseren geschätzten und erfahrenen Geschäftspartnern HOCHTIEF, JOHANN BUNTE Bauunternehmung und DIF an einem weiteren wichtigen deutschen PPP mitwirken zu können." kommentiert Christian K. Murach, Mitglied der Geschäftsführung der KfW IPEX-Bank, den Geschäftsabschluss. "Mit diesem Instrument kann die Liquidität privater Investoren unter Einbindung des Mittelstandes optimal für die Erneuerung und den Ausbau öffentlicher Infrastruktur nutzbar gemacht werden. In Deutschland kommt PPP bislang nur vereinzelt zum Einsatz, in vielen anderen Ländern ist es eine übliche, langjährig bewährte und erfolgreiche Beschaffungsvariante für große öffentliche Infrastrukturvorhaben."
Das Gesamtprojektvolumen beläuft sich auf rund 1,3 Mrd. EUR, davon rund 600 Mio. EUR reine Baukosten. Mit dem Bau soll zum Jahresanfang 2017 begonnen werden. Die Bauzeit ist auf 5,5 Jahre veranschlagt, wobei der Abschnitt bei Heilbronn bereits zur 2019 dort stattfindenden Bundesgartenschau abgeschlossen sein soll. Das Projekt umfasst neben dem Neubau auch Betrieb und Instandhaltung des gesamten Streckenabschnitts von 47,1 km. Die Konzession hat eine Laufzeit von 30 Jahren.
Eine Infografik, die veranschaulicht, wie PPPs funktionieren, steht Ihnen auf unserer Website (www.kfw-ipex-bank.de) zum Download bereit.
Hintergrundinformationen:
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Finanzierungsmittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.
Der Investitionsplan für Europa
Die EU-Staats- und Regierungschefs haben im Dezember 2014 entschieden, in Europa eine Investitionsoffensive im Volumen von 315 Milliarden Euro zu starten. Die EU-Staaten reagieren mit der Initiative auf die anhaltende Investitions- und Innovationsschwäche in der Gemeinschaft. Die EIB übernimmt in der Investitionsoffensive eine zentrale Rolle. Durch Garantien, die aus dem "Europäischen Fonds für Strategische Investitionen" (EFSI) stammen, wird die EU-Bank in die Lage versetzt, mehr Risiko in Projekten zu übernehmen, damit private Geldgeber in diese Projekte einsteigen. Bislang wurden mit Hilfe von EFSI rund 400 Transaktionen angestoßen, die Gesamtinvestitionen von knapp 150 Milliarden Euro auslösen werden. Flankiert wird EFSI von einem neuen Beratungsdienst EIAH, der es öffentlichen und privaten Projektbetreibern ermöglicht, ihre Investitionsvorhaben professioneller zu strukturieren. Darüber hinaus sieht die Investitionsoffensive vor, das Regulierungsumfeld in Europa investitionsfreundlicher zu gestalten, besonders in den Bereichen Digital, Energie und Kapitalmarkt.
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