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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Kaufhof/Karstadt

Köln (ots)

180-Grad-Wende
HERMANN STEVEKER zu Kaufhof/Karstadt
Es ist eine 180-Grad-Wende: Seit Monaten sucht die Metro einen 
neuen
Eigentümer für den Kölner Kaufhof. Nun plötzlich will der Chef des 
Düsseldorfer Handelsriesen,
Eckhard Cordes, das Warenhaus-Geschäft durch den Erwerb von Karstadt 
sogar stärken.
Und auch bei der Karstadt-Mutter Arcandor würde die Veräußerung der 
Einkaufstempel
an Metro so gar nicht zur bisherigen Strategie passen. Erst vor 
wenigen Wochen hatte
Vorstandschef Karl Gerhard Eick erklärt, nur die Luxus-Häuser abgeben
und mit dem
Rest im mittleren Preissegment durchstarten zu wollen.
Cordes´ Kalkül ist klar: Der Metro-Chef will unter allen Umständen
verhindern, dass
der Essener Konkurrent Staatshilfen erhält. Der Manager sieht im 
Falle öffentlicher
Garantien den Wettbewerb verzerrt - eine Sichtweise, die durchaus 
nachvollziehbar
ist. Also geht Cordes in die Offensive. Denn natürlich würden der 
Bund oder das Land
NRW Arcandor nur beispringen, wenn sich für Karstadt kein privater 
Investor findet.
Obendrein wittert der Metro-Chef wegen der drängenden Not bei der 
Konkurrenz die Chance,
vergleichsweise günstig eine schlank aufgestellte "Warenhaus AG" zu 
schaffen. Ein
Unternehmen, das nach einem Zusammenschluss alsbald die finanziellen 
Möglichkeiten
hat, sich durch Investitionen vom vielfach seelenlosen Image der 
jetzigen Kar^stadt-
und Kaufhof-Häuser zu lösen. Einst schwärmte Eick-Vorgänger Thomas 
Middelhoff davon,
welch hohe Synergien sich durch eine Fusion der beiden 
Warenhaus-Riesen heben ließen.
Allein: Arcandor fehlte das Geld für den Kaufhof-Kauf. Nun könnte es 
umgekehrt kommen.
Alles dreht sich also auch diesmal um das Thema Einsparungen. Die 
Börse sorgte
gestern sowohl bei Metro als auch bei Arcandor für ein Kursfeuerwerk,
Gewerkschafter
fürchten derweil ein "Blutbad". Deutlicher kann kaum werden, dass für
die Mitarbeiter
in den Kaufhof- und Karstadt-Filialen, vor allem aber in den 
Zentralen schwere Zeiten
angebrochen sind.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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